„Aus Stein?“ lautet das diesjährige Motto des „Tag des Denkmals“, der am 29. September in ganz Vorarlberg stattfindet. 62 denkmalgeschützte Objekte und Programmpunkte - darunter rund 15 Kirchen und Kapellen - ermöglichen dabei Einblicke hinter die Kulissen des (steinernen) kulturellen Erbes in Vorarlberg.

Simone Rinner

Sich Denkmäler und Relikte aus der Geschichte anzusehen, muss nicht zwingend bedeuten von Museum zu Museum zu laufen. Manchmal reicht auch ein kleiner Spaziergang durch eine Stadt wie Feldkirch, um auf „steinigen Pfaden“ zu wandern oder zu erkunden, wie es sich in einer Burg gelebt hat. „Die Denkmalpflege schlägt die Brücke von der steinernen Vergangenheit in die Gegenwart, sie erhält das kulturelle Erbe für uns und unsere Nachfahren“, bringt es Landeskonservatorin Barbara Keiler auf den Punkt.

Stein auf Stein
Stein war und ist heute noch ein wichtiger Bestandteil dieses kulturellen Erbes - das zeigt der diesjährige „Tag des Denkmals“. Auf die Spuren eben dieser steinernen Zeugen können sich am 29. September wieder unzählige Besucher/innen zwischen 10 und 16 Uhr in ganz Vorarlberg begeben - und das bei freiem Eintritt. Dabei können Orte besucht werden, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Sozusagen ganz exklusiv. Und das ein oder andere Objekt, an dem man vielleicht täglich vorbeigeht, gibt noch ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit preis.

Vielfältiger Stein

Nach dem letztjährigen Motto „Geschichte(n) im Denkmal“ soll heuer also „Steinernes“ im Mittelpunkt stehen und zeigen, wie vielfältig dieses Material im Land zur Anwendung kam und immer noch kommt. Das Thema berührt auf vielfältige Weise die Denkmalpflege und erlaubt höchst unterschiedliche und auch interdisziplinäre Zugänge. 62 Programmpunkte präsentieren dabei Spannendes zu aktuellen Ausstellungs-, Restaurierungs- und Ausgrabungsprojekten. Und wer Angst hat, dass das ganze Thema „staubig“ und „alt“ oder nichts für Kinder sein könnte, kann beruhigt sein - so macht Christine Melia beispielsweise die Stadt Feldkirch u.a. mithilfe von Steinwerkstatt und Sammelpass für Kinderaugen erlebbar. Burgen, Schlösser, Ruinen und Villen stehen ebenso auf dem Plan wie Kirchen, Kapellen und Friedhöfe. Ein Blick ins Programm lohnt sich auf alle Fälle - allein schon, weil manche Punkte Anmeldungen erfordern. Und weil 68.500 Besucher/innen im Vorjahr nicht irren können.

Aus dem Programm:

Institut St. JosefFeldkirch, Institut St. Josef.
Hier finden sich Stein und Steinimitate: Die Portale und der Vorplatz sind aus Naturstein, die Fassade imitiert den Stein und für die Gusselemente an den Gesimsen kam sogenannter Romanzement zur Anwendung.

10 bis 16 Uhr: laufend Führungen durch das Gebäude durch Schülerinnen der BAKIP;
kleine Ausstellung zum Thema „aus Stein?“.

Jüdischer FriedhofHohenems, Jüdischer Friedhof.
Auf dem 1617 gegründeten Friedhof wurde gemäß der jüdischen Tradition jeder Grabplatz nur einmal vergeben, was ihn zu einem besonderen kulturhistorischen Ort macht. 

10, 11.30, 14 und 15.30 Uhr: Führungen „Steine der Erinnerung“.
Anmeldung bis 27.9 unter T 0664 1117465 erforderlich.  

Götzis Kirche St. UlrichGötzis, Kirche St. Ulrich.
In der 1340 errichteten und 1509 erweiterten Kirche befindet sich als besonderes steinernes Ausstattungsstück das 1597 entstandene Sakramentshäuschen an der linken Chorwand.

10 Uhr: Kirchenführung mit Pfarr- und Gemeindearchivar Mag. Thomas Kirisits;
15.30 Uhr: Kirchenführung.

Bildstein KircheBildstein, Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung.
Am Tag des Denkmals werden die Ergebnisse der Restaurierung der Kreuzwegstationen aus Sandstein präsentiert.

11 und 14 Uhr: Führungen zu den abgeschlossenen Arbeiten an den Kreuzwegstationen und der Fassade mit Dipl. Rest. (FH) Simone Donaubauer und Wilfried Kees

Pfarrkirche LingenauLingenau, Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer.
Die 1868–71 erbaute Kirche wurde 2010 innen neu gestaltet, wobei verschiedenste heimische Steine zur Anwendung kamen.

11.15 Uhr: Kirchenführung mit Peter Bereuter,
14.30 Uhr: Kirchenführung mit Max Giselbrecht,
14 Uhr: Erntedankprozession.

Bludesch NikolauskircheBludesch, Filialkirche hl. Nikolaus in Zitz.
Die Nikolauskirche gehört zu den ältesten Denkmälern in Vorarlberg. Zum diesjährigen Thema interessiert vor allem der Turm – bis zur Spitze gemauert aus Kalkstein, Flussrollsteinen und Tuffstein.

10.30, 11.30, 13.30, 14.30 und 15.30: Kirchenführungen mit Guntram Jussel

Silbertal, BergknappenkircheSilbertal, Bergknappenkirche St. Agatha.
Die der Schutzheiligen der Bergleute geweihte Kirche ist das älteste Gotteshaus im Montafon.

11, 13 und 15 Uhr: Knappenführungen in der Kirche mit Adolf Zudrell, dem Flötenspieler vom Kristberghof.

 

Informationen zum Programm beim Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Vorarlberg, Bregenz:  T 05574 42101-0   

www.tagdesdenkmals.at