Die Caritas Vorarlberg präsentierte kürzlich im Carla Park in Lustenau ihren Wirkungsbericht für das Jahr 2018. Caritasdirektor Walter Schmolly betonte dabei die Rolle, der „Sozialen Sicherheit“ als Grundpfeiler der Gesellschaft.

von Wolfgang Ölz

Der Wirkungsbericht der Caritas Vorarlberg ist ein handliches A4-Heft mit Beiträgen über unterschiedliche Aufgabenfelder der Caritas im Land: Arbeit und Qualifizierung, Wohngemeinschaften, Ausland- und Flüchtlingshilfe, Hospiz, Pfarrcaritas und Suchtarbeit. Auch eine detaillierten Auflistung des Budgets sowie für den Einsatz der Spenden ist im Wirkungsbericht zu finden. Nicht ohne Stolz ließ Caritasdirektor Walter Schmolly deshalb bei der Präsentation des Wirkungsberichtes verlautbaren, dass das Unternehmen Caritas Vorarlberg auch 2018 mit einer schwarzen Null bilanziert und zweckgebunden Rücklagen im Umfang von 247.000 Euro gemacht werden konnten. Von knapp 53 Millionen Euro Gesamtbudget stammen 75% aus öffentlichen Geldern, während 25% aus Spenden und Eigenerwirtschaftung kommen. Jeder gespendete Euro hat dabei 2018 weniger als 8 Cent an Verwaltungskosten benötigt. Der Rückgang im Bereich der Flüchtlingshilfe habe im Budget keine gröberen Verluste (Rückgang im Umsatz im Vergleich zu 2017: 3,6%) bewirkt, auch wenn der Abbau von befristeten MitarbeiterInnen in diesem Bereich für die Caritas als soziale Organisation nicht leicht ist.

Tragfähiges Netz geknüpft

Die "Sozialen Sicherheit" innerhalb der Gesellschaft sieht Walter Schmolly dabei unter drei Aspekten: Gute Beziehungen untereinander, Zuversicht gegenüber dem Leben und Absicherung von Risikosituationen. Anknüpfend an den Bereich der Beziehungen untereinander verortete Ingrid Böhler von der Pfarrcaritas in der wachsenden Vereinsamung weiter Teile der Bevölkerung ein großes Problem. Deswegen hat die Caritas beispielsweise auch das Projekt „LENA“ angestoßen, was so viel bedeutet wie „LEbendige NAchbarschaft“. In politischen Gemeinden, oder in Pfarren wie Feldkirch-Gisingen und Rankweil wird versucht, mit freiwilligen MitarbeiterInnen ein tragfähiges soziales Netz zu knüpfen. In wieder anderen Projekten wie dem Arbeitsmarktförderungsprojekte im Carla Park Lustenau, wo auch die Präsentation des aktuellen Wirkungsberichts stattfand, bemüht sich die Caritas, den Menschen wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu vermitteln und den Zugang zu eigenen Potentialen zu öffnen.

Hospiz stark nachgefragt

Und auch das Hospiz ist eines jener Caritasprojekte, die den Menschen an sich im Zentrum der Bemühungen wissen und bis zuletzt Beziehungsarbeit leisten. Hospizleiter Karl Bitschnau beschreibt den Tod als größte Verunsicherung des Lebens überhaupt. Von dreitausend Menschen, die jährlich in Vorarlberg sterben, stehen tausend in Kontakt mit der Hospiz. 252 aktive HospizbegleiterInnen stellten insgesamt 38.000 Stunden ihrer Lebenszeit ehrenamtlich zur Verfügung. Für Karl Bitschnau war es deshalb trotz der Ernsthaftigkeit des Themas eine große Freude mitzuteilen, dass das seit eineinhalb Jahren laufende Projekt „Hospiz am See“ von den Menschen gerade in der so vulnerablen letzten Phase des Lebens gut angenommen wird.

So umfasst die Arbeit der Caritas Vorarlberg im wahrsten Sinne das gesamte Leben. Weitere Einblicke in den Wirkungsbericht der Caritas gibt es hier als Videogalerie, in der weitere Projekte der Caritas Vorarlberg exemplarisch vorgestellt werden.