Bereits seit etwa drei Jahren treffen sich Nachbarn der Pfarre St. Gallus in der Vorweihnachtszeit zu Schwätzchen an „Hirtenfeuern“. So hat die Gemeinschaft die Möglichkeit, zusammenzukommen und sich auszutauschen.

Kathrin Groß

Der Pfarrgemeinderat der Pfarre St. Gallus in Bregenz regte vor drei Jahren unter dem Titel „Wie die Hirten am Feuer“ seine Gemeinschaft an, sogenannte „Hirtenfeuer“ zu veranstalten. Interessierte Familien durften sich melden, um Nachbarn zur Adventbesinnung „vordussa“ einzuladen. Für die Einladung waren bei der Pfarre vorgedruckte Karten erhältlich, in die man Ort und Uhrzeit eintragen kann, auf einem Plakat wurden zudem alle Termine, natürlich mit Zustimmung der Einladenden, auch öffentlich gemacht. So konnten weitere Interessierte teilnehmen.

Begegnung in der Nachbarschaft

Durch diese schöne Aktion wurde bereits über 20 Mal in Privatgärten, auf Hauseinfahrten, in Innenhöfen von Wohnanlagen und vielen Plätzen mehr am Feuer geschwatzt, getrunken, gegessen und einander begegnet, immer mit sehr großem Zuspruch. „Die eingeladenen Menschen haben sich stets gefreut, dass es durch die Initiative einer Familie zur Begegnung in der Nachbarschaft kam“, so der Diakon und Gemeindeleiter der Pfarre, Gerold Hinteregger. Für die Dauer von etwa einer Stunde wurden bei den Zusammenkünften Lieder gesungen, besinnliche Texte gelesen und Zeit für Gespräche und zur Begegnung geschaffen.

Bewusste Einfachheit

Für die Hirtenfeuer waren jeweils eine Feuerschale und Holz vonnöten, was den Familien seitens des Pfarrgemeinderats bei Bedarf bisher zur Verfügung gestellt wurde. Teilweise wurden zudem (Bier-)Bänke mit Kissen zum Hinsetzen aufgestellt, vor allem, wenn ältere Nachbarn mitfeierten. Warme Getränke wie Glühwein und nichtalkoholischer Punsch und ein paar Kekse konnten nach Belieben ausgegeben werden. „Das Ganze sollte bewusst einfach bleiben - es sollte kein Stress entstehen, weder für die Durchführenden noch für die hoffentlich vielen Nachahmer“, erklärt Hinteregger. „Der Pfarrgemeinderat wollte einfach Menschen zusammenbringen und gemeinsam auf Weihnachten einstimmen.“ Leider ist derzeit aufgrund der schwierigen Covid 19-Situation keine weitere Anmeldung möglich; laut Hinteregger wird aber versucht, die bisherigen Interessenten noch vor Weihnachten einzuplanen. Ob und wie das funktionieren wird, muss noch abgeklärt werden. Was jedoch sicher ist: „Die Aktion war ein Selbstläufer und die Menschen freuten sich sehr darüber. Die Idee wurde und wird der Pfarre ‚hoch angerechnet‘“, so der Gemeindeleiter.

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 50 vom 16. Dezember 2021)