Im Juli war eine Gruppe der Jungen Kirche Vorarlberg im Rahmen eines besonderen Experiments unterwegs.

von Johannes Lampert

Entscheidungen. Jeden Tag stehen wir Entscheidungen gegenüber.Die allermeisten treiben nur an der Oberfläche dahin. Großartige Kleinigkeiten und winzige Riesendinger. Was wäre wenn? Man stellt sich diese Frage unweigerlich. Was wäre, wenn mir diese scheinbar so wichtigen Entscheidungen abgenommen werden? Was wäre, wenn ich gehen könnte, ohne mich auf die Richtung konzentrieren zu müssen? Könnte ich gehen, aufgrund des Gehens Willen? Könnte ich mich auf den Menschen neben mir voll und ganz einlassen, ohne mir immer über das nächste Ziel Gedanken machen zu müssen? Was wäre wenn?

Wir sind fast zehn Personen, die sich nur mehr oder weniger kennen. Wir laufen los und an den Weggabelungen entscheidet der mitgenommene Würfel für uns, wohin es weitergehen soll. Die Entscheidungen des Alltags lassen wir weg und laufen einfach. Unsere Ziele sind zwischenmenschlich, nicht geographisch. Unser Beisammensein kennt keine Regeln oder Stufen. Wir schlafen unter Planen im Wald, bei strömendem Regen. Wir machen es uns auf einem Heuboden gemütlich, weil die Älpler uns herzlich dazu eingeladen haben. Und wir kochen unseren Steinkaffee und das vegetarische Mittagessen auf 2004 m. Einfach, weil wir grade da sind. Wir sind und waren ziellos. Was nicht bedeutet, dass wir uns ins Chaos gestürzt haben. Wir haben uns lediglich aufs Wesentliche konzentriert: Auf unser Beisammensein, das immer gerade da ist!

Wir haben uns vom Zufall leiten lassen, obwohl es gar keinen Zufall gibt.