Nach Bludenz und St. Gerold ist die Wanderausstellung und der Pavillon 50 am vergangenen Wochenende in Schruns angekommen. Dort rufen sie bei der Bevölkerung Erinnerungen wach und stellen Fragen - für Gegenwart und Zukunft.

Sonntagmorgen. Der Frühling liegt zwar schon in der Luft, die Temperaturen fühlen sich aber noch nach Winter an. Besonders im Inneren der Pfarrkirche in Schruns. So ist es gut, dass die Eröffnung der Wanderausstellung nach dem Sonntagsgottesdienst im Freien stattfindet. Pfarrer Hans Tinkhauser begrüßt, Pastoralamtsleiter Martin Fenkart erzählt von den Beweggründen für die Aktionen anlässlich des Diözesanjubiläums und erklärt die Ideen, die hinter Ausstellung und Pavillon 50 stecken.

Dann sind die Frauen und Männer aus Schruns eingeladen, selbst aktiv zu werden. Im Freien bedeutet dies, vor einen riesigen Spiegel zu treten. Der Blick in diesen wirft nicht nur auf die eigene Person zurück, sondern konfrontiert mit existentiellen Fragen: "Wofür lohnt es sich zu sterben? Wofür lohnt es sich zu leben?" erklingt eine Männer- bzw. Frauenstimme. Wer Antwort gefunden hat, kann diese festhalten. Denn auf der anderen Seite des Pavillons warten Stifte und Whiteboard. Schon bald sind dort Sätze zu lesen wie: "Respekt und Freude - nehmen und empfangen", "Nutze das Heute, ganz einfach das Leben lieben", "Das Leben ist ein Geschenk, ich danke Gott dafür".
Die Sätze fügen sich ein in die Gedanken anderer - Zitate von Papst Franziskus sind ebenso zu lesen wie Statements von Caritasdirektor Walter Schmolly, Bischof Benno Elbs oder Pfarrer Hans Tinkhauser und Jürgen Kuster, Bürgermeister von Schruns.

Wer einen Blick in die Vergangenheit werfen will, ist im Inneren der Kirche am richtigen Ort. Dort sind die Tafeln der Wanderausstellung zur Kirchengeschichte Vorarlbergs aufgestellt. Hans Rapp, Bildungswerkleiter, führt durch die Ausstellung. Die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden ist groß, klingt doch manches der eigenen Geschichte an. Die Erinnerung an den Lawinenwinter zum Beispiel, der in Bartholomäberg 19 Menschleben forderte. Oder das Zurückdenken an die Feierlichkeiten bei der Diözesanerhebung, bei der eine Frau als junges Mädchen serviert hat. Noch heute hat sie den Menüplan bei sich zuhause - inklusive Autogrammen.

Sehen Sie hier, wie der Pavillon 50 im Jänner nach Bludenz transportiert wurde