Kirche geht in die Kinos: Das Kurzfilm-Festival „Augenblicke 2014“ am 19. und 27. März in Dornbirn.

Klaus Feurstein

Mit dem Kopf voller Fragen zieht Bruno durch die Straßen von Berlin, um hinter die vielen Fassaden und Oberflächen zu blicken. Er sucht die Seele der Stadt, dieses unaussprechliche Etwas, das andere vielleicht gar nicht wahrnehmen. Unerwartet trifft er eine Komplizin, die seine Art zu denken sofort versteht. Bruno verliebt sich in sie. Eigentlich wäre alles gut, müsste die neu gefundene Seelenverwandte nicht schon bald weiterziehen. Bruno bleibt nicht viel Zeit, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen…

„Nashorn im Galopp“ ist eine Ode an die Liebe und an die Stadt Berlin, die allen täglich Zeichen gibt - man muss sie nur sehen wollen. Es ist ein innovativer, origineller und ganz besonderer Kurzfilm, einer unter insgesamt zehn, die als 100minütige Kurzfilmrolle unter dem Titel „Augenblicke 2014“  am Spielboden in Dornbirn gezeigt werden.

Kirchliche Filmarbeit
Seit 1992 programmieren kirchliche Filmleute im Auftrag der deutschen Bischofskonferenz und in Zusammenarbeit mit den diözesanen Medienstellen Kurzfilme für die Kinos.
„Die Kurzfilmreihe richtet sich zu allererst an den Kinobesucher, weniger an den Gläubigen. Das finde ich besonders spannend. Die Kirche verlässt damit ihr sicheres Terrain und stellt ein Angebot zur Diskussion. Die Reihe will keine Themen ausklammern. Sie stellt sich dem, was gesellschaftlich, politisch und kirchlich oben aufliegt. Das merken die Besucher und ich bin selbst überrascht, wie selbstkritisch die Reihe ist“, sagt Dominik Gehringer, Seelsorger und Mitglied der Auswahlkommission.

Die Filme
Damit spielt er besonders auf „Amen“ an, eine schwarzhumorige Parabel über einen Pfarrer, der bei seiner Predigt für einen einzigen Zuhörer Tod und Teufel heraufbeschwört. Den Schluss bildet eine amüsante Pointe, die nicht nur Schmunzeln hervorrufen, sondern auch Reflexionsprozesse auslösen könnte.

Der Zeichentrickfilm „Bon Voyage“ hat den deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2012 gewonnen. Er karikiert  durch seine brillante stilistische Reduktion die Brutalität, der Flüchtlinge auf der Suche nach einem gerechteren Leben ausgesetzt sind.

In den anderen Kurzfilmen werden die Generation Facebook, ein Amoklauf, debattierende Kehrwische, so manche kulturelle Herausforderung, die ans Eingemachte geht (Beschneidung), eine ungewöhnlich erzählte Familiengeschichte ohne Menschen, Dresscodes der Senioren und weitere Segnungen der modernen Technologie (ein überflüssiges Navigationsgerät) das Publikum auf eine Achterbahn der Gefühle und Gedanken mitnehmen.
Augenblicke sind Inseln im Strom der Zeit.

Augenblicke

„Augenblicke 2014 - Kurzfilme im Kino“
wird am 19. und 27. März, jeweils um 20.30 Uhr, am Spielboden in Dornbirn gezeigt.
FSK ab 12, empfohlen ab 14.
Eintritt: 8,- bzw. 5,-

Den ausführlichen Programmfolder finden Sie unter www.medienstelle.at