Beim traditionellen Taizétreffen zum Jahreswechsel ging es um Vertrauen und Freude, um Verbindendes und Solidarität. Es war ein ökumenisches Fest der Völkerverständigung, das einen gangbaren und zukunftstauglichen Weg abseits von Mauerbau und Misstrauen zeigte. Es war ein starkes Hoffnungszeichen, das ins Neue Jahr hineinwirkt.

Patricia Begle

Fast 20.000 junge Christ/innen unterschiedlicher Konfessionen aus 45 Ländern trafen sich vom 28. Dezember bis 1. Jänner in Basel. Die Gemeinschaft von Taizé hatte dazu eingeladen. Möglich wurde die Veranstaltung natürlich nur durch die Unterstützung vor Ort. Über 200 katholische und evangelische Kirchengemeinden aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz sorgten für Unterkünfte in Gastfamilien, Gemeindehäusern, Seniorenheimen und Kindergärten. 7 Tonnen Brot, 130.000 Äpfel und Mandarinen sowie 50.000 Flaschen Wasser wurden verteilt - an diesen Zahlen wird sichtbar, welch logistische Herausforderung hier gemeistert wurde.

Vertrauen. Frère Alois, Prior der Gemeinschaft, lobte im Rahmen einer Pressekonferenz die überwältigende Gastfreundschaft: „Diese Gastfreundschaft ist überaus wertvoll. Sie schafft Vertrauen in einer Gesellschaft, wo wir oft den Eindruck haben, dass das Misstrauen wächst, auch zwischen den Ländern.“ Er ermutigte dazu, auch die positiven Entwicklungen in der Gesellschaft zu sehen und diese voranzutreiben.

Freude. Die Tage standen ganz im Zeichen der Begegnung. Gemeinsame Gebetszeiten gehörten ebenso zum Tagesprogramm wie der Austausch über Lebens- und Glaubensfragen. Frère Alois stellte das Jahr 2018 unter das Thema „Freude“. Inspiriert von seinen Besuchen im Südsudan, Sudan und Ägypten brachte er vier Vorschläge für das kommende Jahr, über die in Basel gemeinsam nachgedacht wurde. Dabei ging es um Quellen der Freude - jene, die im persönlichen Glauben gefunden werden sowie jene, die im Teilen von Lebens- und Glaubenserfahrungen entdeckt werden können.

Hoffnungszeichen. Auch Vorarlberger reisten nach Basel: Bischof Benno, Jugendseelsorger Fabian Jochum sowie eine Gruppe von Seminaristen. Sie trafen sich mit dem Basler Bischof Felix Gmür zum Mittagessen und nahmen am Austausch und Gebet teil. „Wenn 20.000 junge Menschen aus ganz Europa miteinander beten, kann das nicht ohne Folgen bleiben“, zeigte sich Bischof Benno von der Atmosphäre in Basel berührt: „Wenn sie den Jahreswechsel im Blick auf Christus und im Blick auf das Miteinander feiern, ist das eine Quelle für Frieden, eine gute Zukunft und eine Hoffnung für die Kirche und die Welt.“

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