Was haben „Visionäre, Querdenker und Revoluzzer“ in der Kirche zu suchen? Sie sind hoffentlich Besucher/innen des Gottesdiensts „Richtungswechsel“ am 25. Jänner in Dornbirn. Ob „Besucher/in“ da wirklich das richtige Wort ist, wird sich noch zeigen.

Simone Rinner

Wer Alfons Meindl kennt, der weiß, dass man es hier mit einem engagierten Mann zu tun hat. Vor allem die Kirche liegt ihm als Pfarrkoordinator von Haselstauden im Seelsorgeraum Dornbirn sehr am Herzen. Und damit steht er nicht alleine da. Als Teil einer bunt gemischten Truppe von Kirchennahen und -fernen, Haupt- und Ehrenamtlichen wagte er im Herbst 2017 das Pilotprojekt „Richtungswechsel“, bei dem der Name quasi Programm ist: „Weg von der ‚Ein-Mann-Show‘ hin zu einem Gottesdienst, bei dem vor allem auch der Dialog im Vordergrund steht.“

Raus aus den Bänken. Den „Prototyp“ von damals hat die Gruppe weiterentwickelt und startet heuer einen neuen Versuch. Ein Gottesdienst in Dialogform soll es sein, in einem „halbneutralen Raum“, fernab von Kirchenbänken und niederschwellig, erklärt Meindl, was ihm und dem Organisationsteam wichtig ist. Ein Ort zu finden, der den Ansprüchen und dem finanziellen Rahmen entsprach, gestaltete sich dann doch schwieriger, weshalb der „Richtungswechsel“ am 25. Jänner als Kompromiss im Pfarrsaal Bruder Klaus in Schoren stattfindet.

Willkommen! Die Einladung richtet sich an „alle“, vor allem aber an „Visionäre, Querdenker, Revoluzzer, und solche, die all das noch werden wollen… und an jeden, der unabhängig von Vorgaben, Traditionen oder anderen Zwängen gerne Gott feiern würde“, stellt das Team klar. Was Sie dort erwartet? Ein Sitzkreis, Bilder, die man wählen und über die man sprechen kann und soll. Ein offener Austausch über Bibelstellen (und mehr), Kerzen und natürlich eine Agape.

Und warum das Ganze? „Wir haben uns gefragt, wo die Begeisterung und Freude von unserem Gottesdienst geblieben ist“, erinnert sich Meindl an frühere Tage - an damals, als die Jugendvesper noch ein richtiger „Hype“ war. Diese Gefühle möchte das Team bei sich und anderen (wieder-)entdecken. Und natürlich gebe es auch eine Nachfrage, spricht Meindl aus der Praxis. „Kirche soll an neuen Orten und in neuen Formen erfahrbar sein“, damit sich Besucher/innen ganz anders einbringen können, ist das Ziel für ihn klar. Den Anfang macht der Richtungswechsel am 25. Jänner, im März und Mai sind aber bereits Wiederholungen geplant. «

Gottesdienst Richtungswechsel:
Fr 25. Jänner, 19 bis 20 Uhr,
Pfarrsaal Bruder Klaus, Dornbirn.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 4 vom 24. Jänner 2019)