Tabea Lenz unterrichtet seit einem Jahr Religion an der Mittel­schule Rankweil West. Nächstenliebe und Offenheit für die Erfahrungen der jungen Leute sind die Säulen ihres Engagements.

Wolfgang Ölz

Das Theologisieren und Philosophieren, die freie Rede von Gott und dem Stellen von Fragen mit Kindern und Jugendlichen findet Tabea Lenz „irrsinnig toll“. Es geht ihr dabei darum, als Lehrerin den jungen Leuten Werthaltungen zu vermitteln wie das sonst auch in der außerschulischen Jugendarbeit geschieht. Dabei ist es ihr ganz wichtig, dass die Erfahrungen und Meinungen der Kinder und Jugendlichen völlig ernst genommen werden. Die Religion und auch der Unterricht der Religion könne so etwas wie ein Halt, ein Anker für die Schüler/innen darstellen. Auch für sie persönlich ist der Glaube etwas, das Halt und Gewissheit schenkt. Neben der Anregung zu einem ressourcenschonenden, nachhaltigen Lebensstil ist es Tabea Lenz besonders wichtig, ganz klassisch das Gebot der Eigen- und Nächstenliebe zu vermitteln. Da geht es um Einklang mit sich selbst, da geht es um Rücksichtnahme auf andere und da geht es darum, füreinander da zu sein. Bei der Frage nach Gott integriert sie die Vorstellungen und Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen in ihren Unterricht. Erfrischende Vielfalt statt starrer Dogmatik, so könnte man das religionspädagogische Konzept von Tabea Lenz beschreiben. Dass Gott ein Gott der Liebe ist, daran hält sie im Austausch mit der Jugend fest.

Beziehungsarbeit ist jedenfalls nicht nur im Religionsunterricht, sondern in jedem Fach sehr wichtig. Ein/e Pädagoge/in sollte auch heute spüren, wenn zwischen Schüler/innen ein Problem besteht oder gar jemand gemobbt wird. Gleichzeitig ist der Schutz der Privatsphäre auch ein Gebot. Zwischen Einfühlung und Wahrung des intimen Lebens der Kinder und Jugendlichen gilt es Balance zu halten.

Prinzipiell ist Tabea Lenz gut in die Berufslaufbahn an der Schule gestartet. Was in zehn Jahren sein wird, weiß sie noch nicht, Pastoralassistentin und Krankenhausseelsorgerin kämen für sie in Betracht. Das Schöne am Theologiestudium sei ja auch, dass trotz Spezifizierung eine ganze Bandbreite an beruflichen Chancen bestehen.

Zur Person:
Tabea Lenz (Jahrgang 1996) studierte an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck 2015 bis 2021 kombinierte Religionspädagogik. Ihre Masterarbeit schreibt sie zum Thema „Theologisieren und Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen“. Dieses Schuljahr hat sie breits an  der Mittelschule West in Rankweil unterrichtet. Ab Herbst wird sie auch an der Mittelschule Bregenz als Religionslehrerin tätig sein.