Eine „Woche für das Leben“? Ja, warum eigentlich nicht. Denn, was man jeden Morgen oft für gegeben hinnimmt - nämlich ganz einfach dass und wie man lebt - ist keine Selbstverständlichkeit. Warum also nicht eine „Woche für das Leben“ ausrufen, um diese nicht ganz unerhebliche Tatsache in all ihren Facetten zu feiern.

Veronika Fehle

„Der Schutz des menschlichen Lebens vom Beginn bis zum natürlichen Tod ist zentrales Anliegen unserer Kirche. Es ist deshalb ganz besonders das Anliegen der ,Woche für das Leben‘, Zeichen für das Leben und vor allem auch für seine schutzbedürftigen Seiten zu setzen und zu einer lebensfreundlichen Welt beizutragen“, erklärt Bischof Dr. Benno Elbs kurz vor Beginn der „Woche für das Leben“ und gibt damit auch gleichzeitig die Richtung vor. Das Leben feiern, das Leben schützen und das Leben und den Menschen sehen - von der Geburt bis zum Tod. 

Die „Woche für das Leben“ ist eine österreichweite Aktion , die im Zweijahresrhythmus auch in Vorarlberg ausgerufen wird. Heuer findet sie vom 25. Mai bis zum 1. Juni statt, wobei sie in Vorarlberg kurzerhand bis zum 16. Juni verlängert wurde.

Die Themen sind da
Ziel ist es, auf das Leben hinzuweisen, tagesaktuellen Diskussionen und Entwicklungen eine Plattform zu bieten und so vielleicht auch seismographisch aufzuzeigen, wo Leben gefährdet wird. Dazu sind alle Pfarren und Initiativen, die sich für den Schutz des Lebens engagieren, eingeladen. Für Vorarlberg übernahm Dr. Hans Rapp, Leiter des Teams Spiritualität, Liturgie und Bildung im Pastoralamt, die Aufgabe, die Angebote zu koordinieren. Entstanden ist so ein Programm, das tatsächlich den Bogen spannt von der Geburt bis zum Sterben, das das Leben feiert und sich auch nicht davor scheut, Themen wie die Möglichkeiten der Reproduktions- bzw. der Palliativmedizin anzugehen. Gleichzeitig werden da aber auch die leisen Zwischentöne hörbar, wenn man sich z. B. in Lauterach zwei Tage lang für das Schicksal jener Eltern Zeit nimmt, die ihr Kind verloren haben.

Menschen, die an die Ränder gehen

Und auch Bischof Benno Elbs setzt Zeichen, die nicht die große Bühne suchen und dennoch verstanden werden, wenn er zum Beispiel die Geburtenstation in Feldkirch beziehungsweise die Palliativstation in Hohenems besuchen wird.
Es ist das Gespräch mit den Menschen, das Bischof Benno Elbs sucht. Das Gespräch mit Patienten, Ärzten, Krankenschwestern und Pfleger/innen, die tagtäglich an den Grenzen des Lebens stehen und eindrücklich aufzeigen, was es heißt, an die Ränder zu gehen.
Dennoch oder gerade deshalb, das Leben ist es wert, gefeiert zu werden. Die „Woche für das Leben“ leistet ihren Beitrag dazu oder, wie es Bischof Benno Elbs formuliert: „Ich hoffe, dass wir im Gesamten ein schönes und buntes Zeichen der Freude am Leben setzen können.“

Die „Woche für das Leben“ im Überblick

1000 Paar Schuhe. Sa 24. Mai, 8.30 - 12 Uhr, Sparkassenplatz Feldkirch: Für jedes Kind, das im Rahmen der „Fristenregelung“ seines Lebens beraubt wurde, wird ein Paar Babyschuhe aufgestellt.

Eröffnungsgottesdienst. So 25. Mai, 9.30 Uhr, Dom Feldkirch:
Gottesdienst mit Generalvikar Rudolf Bischof.

Kirchplatz-Malaktion.  So, 25. Mai: Zum Weltspieletag sind Kinder in einigen Pfarren eingeladen, die Kirchplätze zu verschönern.

Beten für den Sieg der Liebe über den Tod.
Mi 28. Mai, ab 16.30 Uhr, Kapuzinerkirche
Bregenz: Rosenkranz für das Leben, Messfeier, Prozession zur Abtreibungspraxis, Eucharistischer Segen.

Wege zum Schattenkind - Heilung nach frühem Kindstod.
Fr 30. Mai, 9 - 18 Uhr, Kloster der Redemptoristinnen in Lauterach.
Am Sa 31. Mai findet zudem ein Vertiefungstag zu psychotherapeutischen Ansätzen in der Begleitung von Menschen, die frühzeitig ein Kind verloren haben, statt.

Überraschungspäckchen. Sa 31. Mai, Messepark Dornbirn, sowie am So 1. Juni, u. a. in St. Arbogast, Andelsbuch und Eichenberg: Mitarbeiter/innen der„Aktion Leben“ verteilen Überraschungspäckchen.

Familien.Mahl.Zeit. So 1. Juni, 9.30 Uhr, Bildungshaus St. Arbogast:
Kinder und ihre Familien feiern das Leben - mit einem Gottesdienst mit Bischof Benno Elbs, vielen Workshops und abschließendem Büffet.

Wellawaeg - One Life - One Love.
So 1. Juni, 18 Uhr, Pfarrheim St. Nikolaus, Marktplatz 4, Feldkirch: Jugendgottesdienst mit Musik aus der Dose.

Gesellschaftspolitischer Stammtisch
zu „Entscheidungen am Beginn und am Ende menschlichen Lebens“, Mo 16. Juni, 19.30 Uhr, Kolpinghaus Dornbirn: Mit Dr. Stephanie Merckens (Österreichische Bioethikkommission), Dr. Nicolas Zech (IVF-Zentrum Prof. Zech) und Oberarzt Dr. Bernhard Schwärzler (Palliativstation Hohenems).