Bei der diesjährigen Poetry Slam Landesmeisterschaft, einem modernen Dichterwettstreit, bei dem Poet/innen unter bestimmten Regeln ihre selbst geschriebenen Texte vortragen, sicherte sich der 32-jährige Religionslehrer Simon Ludescher den ersten Platz.

Corinna Ruthardt

Das besondere an den Slam-Wettbewerben ist, dass das Publikum die Auftritte mitbewerten darf und zum Schluss den Sieger oder die Siegerin wählt. Und dieser war in diesem Jahr der 32-jährige Religionslehrer Simon Ludescher. Nicht zum ersten Mal trat er bei einem Poetry-Slam-Wettbewerb an. In den letzten fünf Jahren ist er an verschiedenen Veranstaltungen mit seinen Texten aufgetreten, doch zum ersten Mal konnte er sich bei der diesjährigen Landesmeisterschaft im Theater am Saumarkt in Feldkirch den ersten Platz sichern. Die Landesmeisterschaft findet jährlich statt.

Seit sechs Jahren ist der Feldkircher Simon Ludescher als Religionslehrer an der HLW im Institut St. Josef in Feldkirch tätig. Auf die Frage, was ihm bei den Poetry-Slam-Wettbewerben am besten gefällt, meint er scherzhaft: „Ich bin ja Lehrer, hier bei den Slam-Wettbewerben hört mir das Publikum wenigstens frewillig zu.“ Das Schreiben und Vortragen seiner Texte macht ihm Spaß. „Es gefällt mir, wenn ich den Zuhörern und Zuhörerinnen mit meinen Texten eine Freude bereiten kann“, so der 32-jährige.

Bei seinem Auslandssemester in Birmingham, England, wurde er auf Poetry-Slam aufmerksam gemacht. „Ich war von dem Format so begeistert, dass ich, als ich zu Hause war, einfach einmal gegoogelt habe, ob es das hier in Österreich auch gibt“, erzählt der Religionslehrer.
„Das Tolle an Poetry-Slam ist, dass man sich einfach ausprobieren kann. Es kann wirklich jeder mitmachen, der Lust dazu hat und sich das Ganze einmal anschauen möchte“, fährt Simon Ludescher begeistert fort.  Mit seinem Text „20 Anzeichen dafür, dass der Typ, den du auf Tinder kennengelernt hast, ein Religionslehrer ist“, kam Simon sehr gut bei den Zuseher/innen an. „Ich habe typische Klischees, die man von einem Religionslehrer kennt, miteingebaut. Das darf man natürlich alles nicht zu ernst nehmen“, meint er selbst mit einem Augenzwinkern über seinen  Beitrag. Mit Wertungstafeln hatte dann das Publikum entschieden, dass er mit diesem Beitrag der Gewinner der diesjährigen Meisterschaft sein sollte.

Sein nächstes großes Ziel ist der Ö-Slam, der im September 2022 in Dornbin stattfindet. Dieser zählt zu den wichtigsten Slam-Events Österreichs.
Auf einen neuen spannenden Beitrag des Religionslehrers kann sich jeder Poetry-Fan freuen.

Der österreichweite Poetry-Slam-Wettbewerb Ö-Slam findet vom 15. - 17. September im Spielboden Dornbirn statt: www.spielboden.at

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 32 / 33 vom 11. / 18. August 2022)