Strahlendes Wetter, beeindruckende Atmosphäre, imposante Kirchenräume und eine wohltuende Gesellschaft - die Reise nach Lourdes wurde für die KirchenBlatt-LeserInnen zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Eine knapp 30-köpfige Gruppe machte sich Mitte Mai auf den Weg nach Lourdes. Via München ging es fliegend nach Südfrankreich zum wohl beduetendsten Wallfahrtsort Europas. 20.000 PilgerInnen aus aller Welt sind dort anzutreffen, manchmal sind es sogar doppelt so viele. Das beeindruckt, denn in einheimischen Kirchen ist selten eine große Gemeinschaft zu erleben - und Größe hat etwas Bestärkendes und Begeisterndes.

Begleitet wurde die Gruppe von Pfr. Rudi Siegl. Für ihn ist es nicht die erste Lourdes-Reise und je öfter er dorthin fährt, umso faszinierender wird für ihn dieser Ort mit seiner Geschichte und Gegenwart. Gerade die Armut und Einfachheit der heiligen Bernadette bringt den Geistlichen zum Nachdenken: Ein Kind war es, das die Botschaft empfangen und weitergeben durfte.

Achtsam und langsam

Für den Reiseleiter war es wichtig, dass die Pilgernden nicht in ein fixes Programm eingespannt werden. Es gab zwar jeden Tag gemeinsame Treffen, gleichzeitig stand den Frauen und Männern auch viel Zeit zur Verfügung, über die sie selbst entscheiden konnten. So gingen die einen in die Grotte, andere einen Kreuzweg entlang und wieder andere einfach in die Natur. Diese Freiheit tat gut.

Beeindruckend waren natürlich auch die großen Prozessionen und Gottesdienste, allein die Ordnung und die geregelten Abläufe erstaunten. Was dem Ort aber insgesamt seine besondere Atmosphäre verleiht, das sind die kranken Menschen, die in den tausenden Rollstühlen durch die Straßen geschoben werden. Sie sind es, die das Tempo bestimmen und überall Vorrang haben - nach ihnen wird alles ausgerichtet. Das bringt eine spezielle Achtsamkeit als Grundhaltung mit sich, das Leben erhält eine wohltuende Langsamkeit.