Geht nicht? Geht doch! Das „Game of Change“ ist ein Weg, wie man den Alltag spielend fairer und bewusster gestalten kann.
Veronika Fehle
Es ist möglich, etwas zu verändern. So überlebensgroß Begriffe wie Klimakrise, Teuerung oder soziales Ungleichgewicht auch sind, tun kann man immer etwas. „Man“, das sind im Fall von „Game of Change“ derzeit engagierte Frauen und Männer in Mäder, in Lochau, im Diözesanhaus in Feldkirch und bei der Caritas. Sie sind der Anfang. Denn das „Game of Change“ geht hoffentlich weiter. Und was tun die Damen und Herren, um Veränderung herbeizuführen? Sie „spielen“.
Die Spielregeln dazu sind einfach. 5 bis 10 Spiel-Teilnehmer:innen finden sich zu einem Spiel zusammen. Ein Spiel dauert sechs Monate und gespielt wird einmal pro Monat. Sprich: man trifft sich alle 4 bis 5 Wochen für 3 oder manchmal auch 4 Stunden. Dabei stellt man sich jeweils eine neue Aufgabe zu einem neuen Thema und präsentiert den Mitspieler:innen, wie man die Aufgabe aus der jeweils letzten Spielrunde gelöst hat. Dafür gibt es dann Punkte. Je besser, konsequenter, informativer, kreativer die Lösung, umso mehr Punkte gibt es. Am Ende des Spiels, nach gut sechs Monaten also, kommt dann der Kassensturz und die erspielten Punkte werden in Euro umgewandelt und kommen Projekten zugute, die CO2 einsparen. Abgewickelt wird es über die Klimakollekte.
Themen aus dem Alltag
In Mäder und Lochau kommen dabei Themen auf den Tisch wie: Wie tierfreundlich ist mein Garten überhaupt? Wie kann man ökologisches Handeln für Kinder verständlich und leicht umsetzbar präsentieren? Wie steht es eigentlich um die Produktionsbedingungen beim Schuhwerk und welche Hebel haben da die Läufer:innen in der Hand? Lässt es der Alltag zu, einen Monat lang tatsächlich nur Dinge zu kaufen, hinter denen man ethisch und moralisch stehen kann? Und wie menschlich können Banken bei der Vergabe von Krediten heutzutage eigentlich noch sein?
Folgen garantiert
Was recherchiert wird, hängt ganz von den Spielenden ab. Garantiert ist, dass keine Spielrunde ergebnislos bleibt. Denn wer sich einmal intensiver mit einem Thema beschäftigt hat, der achtet auch in Zukunft darauf und hat im besten Fall seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten davon erzählt. So zieht ein Spiel Kreise. Am Ende bleibt vielleicht der „Eisbär-Sticker“, der im Kindergarten von den Lichtschaltern lächelt und daran erinnert, dass auch das Energiesparen in Mäder dem Eisbären beim Überleben hilft. Oder es bleibt eine Liste an Kriterien für den nächsten bewusst fairen Einkauf. Gut so.
Mitmachen
„Game of Change Vorarlberg“ ist übrigens ein Projekt des Katholischen Bildungswerks, des Welthauses der Diözese Feldkirch, der Caritas der Diözese Feldkirch und der Gemeinwohlökonomie. Geeignet ist es für alle, die etwas verändern wollen und damit gleich in nächster Nähe anfangen möchten. Aber Vorsicht, Weltverbesserungen sind nicht ausgeschlossen.