Der Mesner der Basilika Rankweil hatte eine innovative Idee für eine „Heilige Pforte“ in der Bergkirche. Im Jahr der Barmherzigkeit betreten die Pilger die Gnadenkapelle durch eine „Lichtdusche“, die die göttliche Liebe versinnbildlicht. Weitere „Heilige Pforten“ gibt es in der Diözese bereits im Dom St. Nikolaus (Feldkirch), in der Venser Wallfahrtskapelle (Vandans) , im Kloster St. Peter (Bludenz) und in Schoppernau.

Wolfgang Ölz

Eine Basilika wie jene in Rankweil ist schon von ihrem Titel her päpstlich ausgezeichnet und so mit der Weltkirche auf besondere Weise verbunden. „Deswegen passt es sehr gut, wenn in Rankweil auch eine Heilige Pforte eingerichtet wird“, freut sich Wallfahrtsseelsorger Walter Juen.
Die Gnadenkapelle in Rankweil ist noch einmal ein eigener Kirchenraum in der Basilika. Die Kapelle ist ein späterer Zubau, der als eigene Kirche konzipiert war. Das Gitter zur Gnadenkapelle hat eine ursprüngliche Wand ersetzt. In dieser Wand befand sich ein schmaler Durchgang. „Das Gitter ist wie ein eigener Eingang in die Kapelle, deswegen haben wir dieses Gitter als Heilige Pforte ausgewählt“, erzählt Mesner Martin Salzmann. Der Türrahmen im Gitter ist besonders gestaltet. Er wird mit Licht hervorgehoben, und hat dadurch eine gewisse Leichtigkeit.

Lichtmantel
Das Licht hat dabei eine ausgeklügelte Symbolik. Es leuchtet rot, und symbolisiert so das Herzliche der Barmherzigkeit. Die innere Flanke, durch die man schreitet, wird in hellem bzw. goldenem Licht beleuchtet und versinnbildlicht das Göttliche. Für Martin Salzmann ist das ein Zeichen dafür, dass derjenige, der unter dem Rahmen steht, von Gott ins „rechte Licht gerückt“ wird. Dieser Lichtmantel oder diese „Lichtdusche“ umhüllt den Eintretenden, so wie die göttliche Barmherzigkeit den Menschen.
Wallfahrtsseelsorger Walter Juen dazu: „Die Barmherzigkeit ist nicht nur zugesagt, sondern durch das Durchschreiten wird sie sinnenhaft spürbar. Durch die göttliche Barmherzigkeit werden die Menschen glücklicher, gelöster, theologisch gesprochen: erfüllter.“ Juen ist es wichtig, dass die Pforte bewusst und nicht aus Versehen durchschritten wird. Aus diesem Grund ist die Heilige Pforte direkt vor der Gnadenkapelle, damit das Durchschreiten als ein bewusster Akt erlebt wird.

Wie das ewige Licht
Mit dem Durchschreiten gewährt die Kirche einen besonderen Ablass. Für diesen Sündenerlass wird allerdings auch Beichte und Eucharistie benötigt. Als Beichtvater stehen die Kapuziner in Feldkirch, ein Priester des Vertrauens oder auch Wallfahrtsseelsorger Walter Juen zur Verfügung. Die technische Umsetzung hat Martin Beck besorgt, der auch für prestigeträchtige Ausstellungen wie etwa die aktuellen Toninstallationen von Susan Philipsz im Kunsthaus Bregenz und auf dem Jüdischen Friedhof in Hohenems verantwortlich zeichnet. Die Installation wird das ganze Jahr über in Betrieb sein und - wie das ewige Licht - Tag und Nacht bis zum Ende des Jahres der Barmherzigkeit leuchten.

Einweihung der Heiligen Pforte

mit Bischof Benno Elbs.
Gleichzeitig wird die neue „Truhenorgel“ gesegnet.
Di 2. Februar, 19 Uhr, Basilika, Rankweil.