Wie kann ich Jesus lieben? Die Antwort auf diese Frage wird im heutigen Evangelium ganz nüchtern und praktisch gegeben. Im Halten der Worte und Gebote Jesu.

6. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr A, 17. Mai 2020
Wort zum Sonntag von JP. Thomas Lackner OFM

Evangelium

Johannes 14,15–21
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

1. Lesung

Apostelgeschichte 8,5–8.14–17
Philippus aber kam in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündete dort Christus. Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Zeichen, die er tat. Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Verkrüppelte wurden geheilt. So herrschte große Freude in jener Stadt. Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für
sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn. Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.

2. Lesung

1 Petrus 3,15–18
Heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden. Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde.

WORT ZUM SONNTAG

Claudia PaganiniJP. Thomas Lackner OFM ist Pfarrer an der Wallfahrtsbasilika von Frauenkirchen. Den Autor erreichen Sie unter

 

Wie kann ich Jesus lieben?

Die Antwort auf diese Frage wird im heutigen Evangelium ganz nüchtern und praktisch gegeben.
Im Halten der Worte und Gebote Jesu. Was heißt das? „Deus caritas est!“ Gott ist die Liebe! Gott hat uns durch seine Menschwerdung in
Jesus Christus ein Beispiel und Vorbild dieser Liebe vor Augen gehalten. Gottes Liebe hat in Jesus Christus ein Gesicht bekommen, hat Gestalt angenommen.
Gottes Liebe ist durch Jesus Christus für uns Menschen gleichzeitig nachahmbar geworden. Daher kann ich als Christin als Christ Jesus
auch heute lieben, wenn ich an seinen Worten festhalte, wenn ich die Gebote einhalte. Jesus hilft mir dabei? Weil Jesus durch seine
Auferstehung nicht mehr in der Weise unter uns sein kann, wie damals bei der Menschwerdung, schickt er uns den Heilige Geist als
Beistand. Ein Beistand steht zu einem und hilft. Denken Sie nur an die Redensart: Dieser Mensch ist mir in einer schwierigen Situation beigestanden.
Durch den Heilige Geist hilft uns Jesus, in der Spur seiner Liebe zu bleiben. Das Spurhalten im Leben mit dem Heilige Geist als Beistand. Ich würde das „in der Spur Jesu bleiben“ – als begeisteter Skifahrer – mit dem Spurhalten beim Tiefschneefahren vergleichen. Wer mit Skiern im Tiefschnee einen steilen Hang hinunterfährt, muss achtsam sein, sich richtig bewegen und konsequent Spur halten, sonst stürzt er und fällt zu Boden.
So ähnlich ist es mit uns Menschen in der Spur Jesu. Unachtsamkeit, Lieblosigkeit, Egoismus und vieles andere mehr führen uns weg aus der Idealspur Jesu. Sie führen uns auch weg vom Glücklichsein. Daher hat uns Jesus mit dem Heilige Geist als Beistand einen Helfer geschickt, der uns hilft, in der Spur Jesu bleiben zu können.

Jauchzt Gott zu, alle Länder der Erde!
Spielt zur Ehre seines Namens!
Verherrlicht ihn mit Lobpreis!
Sagt zu Gott: Wie Ehrfurcht gebietend sind deine Taten;
vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.
Alle Welt bete dich an und singe dein Lob,
sie lobsinge deinem Namen!
Kommt und seht die Taten Gottes!
Ehrfurchtgebietend ist sein Tun an den Menschen:
Er verwandelte das Meer in trockenes Land,
sie schreiten zu Fuß durch den Strom;
dort wollen wir uns über ihn freuen.
In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig;
seine Augen prüfen die Völker.
Die Aufsässigen können sich gegen ihn nicht erheben.
Alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört;
ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.
Gepriesen sei Gott;
denn er hat mein Bittgebet nicht unterbunden
und mir seine Huld nicht entzogen.

Antwortpsalm (aus Psalm 66)

(aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 20 vom 14. Mai 2020)