Zugegeben, Bildstein ist nicht Santiago de Compostela. Dennoch erfreut sich der Wallfahrtsort schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Mit der neuen Wanderkarte kann man nun auf diesen alten Pilgerwegen gehen, wandern und pilgern.

Simone Rinner

Alle Wege führen nach Rom und sechs davon nach Bildstein. Gut, wahrscheinlich sind es noch mehr, aber die sechs schönsten Pilger- und Wanderwege sind jetzt zumindest auf einer Karte vereint worden. Sie führen von Wolfurt, Schwarzach, Alberschwende und Buch auf alten Pfaden alle zu einem Ort: der Wallfahrtskirche Maria Bildstein.

Handliche Wanderkarte
Handlich ist sie, die neue Wanderkarte, übersichtlich und informativ. Egal ob man „gut zu Fuß“ ist, oder nur einen kleinen - spirituellen - Spaziergang unternehmen will: die Karte bietet gleich sechs Pilgerwege und zahlreiche Wandertipps in unterschiedlicher Länge und Anforderung. Anstoß für die neue Karte bildete der „Ich-bin-Weg“, der vergangenes Jahr eröffnet und mit Stelen mit „Ich-bin-Worten“ aus dem Johannes-Evangelium gesäumt wurde.

Geheimtipp
Doch auch die anderen fünf Pilgerwege sind ein Geheimtipp für Wanderer und Biker. So führt der Weg der Kreuzwegstationen entlang der Bildsteiner Straße, der Pilgerweg von Alberschwende durch das Naturschutzgebiet, ein dritter von Buch über den Schneiderkopf und der alte Prozessionsweg von Schwarzach nach Bildstein. Und wer sich nur die Beine vertreten möchte, kann auf der kurzen Pilgerrunde gleich in Bildstein bleiben.

Pilgern mit Geschichte
„Die alten Wege haben eine Geschichte, die sie auch erzählen“, erklärt Pfarrer Paul Burtscher und kürt den alten Prozessionsweg gleich zu seinem „Lieblingsweg“. Denn hier spüre man, dass schon viele auf ihm gegangen sind. Alle, bis auf den Weg von Alberschwende, ist Burtscher schon gepilgert. Was das Pilgern so besonders macht? „Wer pilgert, tut das aus einer spirituellen Intention. Stille, Nachdenken und Beten gehören zum Pilgern dazu. Jeder Mensch hat seine Weise des Pilgerns, aber irgendwie ist man anders unterwegs, als wenn man eine Wanderung macht“, so Burtscher.

Wandern oder pilgern?
Doch auch wenn jemand lieber „nur“ wandern will, ist er mit der Wanderkarte und den ausgesuchten Wandertipps in Bildsteins Nachbarorten gut bedient. Von dort ist der Weg zur Wallfahrtskirche, sollte man sich umentscheiden, nicht mehr weit, denn wie Burtscher erklärt: „Wenn jemand beim Wandern eine Kirche aufsucht und kurz in Stille verweilt, ist man dem Pilgern recht nah.“ So oder so bietet die Wanderkarte im praktischen Format lohnende Wanderungen durch die vielfältige Landschaft zwischen unterem Rheintal und vorderem Bregenzerwald.

Mehr als eine Wanderkarte
Die Herausgabe der Pilger- und Wanderkarte trifft sich gut mit der 350-Jahr-Feier der Grundsteinlegung der Wallfahrtskirche Maria Bildstein, die Ziel aller Pilgerwege der Karte ist, erklärt Burtscher und lädt bereits jetzt zum Krönungsfest am 5. und 6. Oktober ein. Bei diesem wird nicht nur die Karte offiziell präsentiert, sondern auch der Abschluss der Außenrenovierung der Wallfahrtskirche festlich begangen.

Die Wanderkarte ist erhältlich im Tourismusbüro Bildstein, E gemeinde.bildstein@cnv.at,
T 05572 58384, oder in den Gemeindeämtern von Wolfurt, Schwarzach, Alberschwende und Buch.