Patricia Begle

Im Jahre 1663 - vor 350 Jahren - wurde der Bau der Barockkirche in Bildstein in Angriff genommen. Die steinerne Kapelle, die zuvor an dem Ort stand, war zu klein geworden für die Pilgerschar, die damals Zuflucht bei Maria suchte. Dass ein so kleines Dorf ein so großes Bauwerk in nur sieben Jahren erstellen konnte, lässt heute staunen. Es zeigt, welche Bedeutung und welch große Zahl von Unterstützenden hinter dem Bau standen. Beides braucht es auch heute noch, wenn Kirchengebäude renoviert werden.

Unterstützende Gremien
2011 standen solche Renovierungsarbeiten an. Es war die Feuchtigkeit, die dem Steinwerk zu schaffen machte, denn bei der letzten Renovierung in den 70er Jahren wurde der Sockelbereich nicht miteinbezogen. So konnte sich dort Wasser sammeln und über das Mauerwerk nach oben kommen. Die Feuchtigkeit griff Grundmauern und Putz an, eine Renovierung war dringend nötig. In der Pfarrversammlung, die dazu einberufen wurde, wünschte sich Pfr. Burtscher zwei Gremien, die die Arbeiten ermöglichen und begleiten: einen Bauausschuss und einen Förderverein. Für beides fanden sich engagierte Pfarrmitglieder.

Ziel
Die Aufgabe des Fördervereines, der heute den Namen „Freundeskreis Wallfahrtskirche Maria-Bildstein“ trägt, besteht nicht nur im Aufbringen von finanziellen Mitteln. Er hat es sich auch zum Ziel gesetzt, Initiativen zu fördern, die der Stärkung und Belebung der spirituellen und ideellen Bedeutung der Wallfahrt sowie der Erhaltung des kulturellen Erbes dienen.  So wird der Freundeskreis allen Ebenen gerecht, die mit dem Gotteshaus verbunden sind: der künstlerischen, spirituellen und pastoralen.

Identität
„Eine Gemeinschaft braucht ein Gebäude und ein Gebäude braucht die Lebendigkeit einer Gemeinschaft“, erklärt Pfr. Burtscher die Beziehung von Innen und Außen der Kirche.  „Wenn wir eine schöne Kirche haben, dann müssen wir auch darauf schauen, dass wir als Gemeinschaft „schön“ sind, dass wir Wärme und Freundlichkeit vermitteln.“ Tatsächlich stärkt das Projekt der Renovierung das „Wir-Gefühl“ - sowohl innerhalb der Pfarre als auch über ihre Grenzen hinaus. Denn Maria Bildstein ist vielen Identität und Kraftort zugleich. So unterstützen immer mehr Menschen den Freundeskreis - auf unterschiedliche Art. Und das ist wichtig.

Engagiert
Die Aktivitäten des Vereines sind vielfältig:  der Verkauf von Selbstgemachtem gehört hier ebenso dazu wie kulturelle Veranstaltungen. Seit Mai 2013 haben die Vereinsmitglieder bereits 13 Ideen zur Geldbeschaffung in die Tat umgesetzt. Damit brachten sie das Anliegen natürlich auch unter die Leute. Auch die Information und Kommunikation ist Aufgabe des Freundeskreises.

Das Fest
Zu berichten gab es schon vieles. Im Frühjahr 2012 wurden die Grundmauern trockengelegt und abgedichtet, Entwässerungskanäle sowie Rückhaltebecken angelegt. Die 14 Kreuzwegstationen an den Außenmauern wurden ausgebaut, restauriert und wieder eingebaut. Im Frühjahr 2013 standen Verputz- und Malerarbeiten am Programm, auch das Dach wurde auf Vordermann gebracht. Außen erstrahlt die Kirche nun wieder in glänzendem Weiß. Beim traditionellen Krönungsfest werden heuer nicht nur die 350 Jahre gefeiert und die Kreuzwegstationen von Bischof Benno geweiht. Die Bildsteiner feiern auch die erste Bauetappe. Sie wurde - mit vereinten Kräften - erfolgreich abgeschlossen.

Krönungsfest-Programm

Sa, 5. Oktober, 19 Uhr
Eucharistiefeier mit Dekan Dr. Paul Solomon, musikalisch gestaltet vom Kirchenchor Wolfurt

So, 6. Oktober

• 10 Uhr: Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Benno Elbs und dem Bildsteiner Chor,
  
• 11 Uhr: Weihe der Kreuzwegstationen anlässlich der 350-Jahr-Feier,
  
• von 11.30 bis 12 Uhr und von 15 bis 16 Uhr: Kirchturmbesichtigung und Führung,
• 14 Uhr: Prozession zur Erscheinungskapelle,
• Bewirtung im Pfarrsaal von 11 bis 17 Uhr.

Mehr Infos zum Freundeskreis:
www.freundeskreis-maria-bildstein.at

Die renovierte Wallfahrtskirche aus der Vogelperspektive
Video von Martin Buxbaum: www.youtube.com/users/kathkirchevorarlberg