Wolfgang Ölz

Die Vereinsmitglieder im Lustenauer Krippenverein wirken alle ehrenamtlich. Der Antrieb, so Rainer Riedmann, liegt darin, dass für manche das Krippenbauen fast schon zur Sucht geworden ist, aber vor allem auch das Endergebnis und auch die strahlenden Augen der Kursteilnehmer/innen sind sehr wichtig.  
Anke Scheidgen aus Fußach hat einen Kurs absolviert und ist voller Freude und Lob darüber. An ihrer Krippe hat sie fast 45 Stunden gearbeitet, und sie ist „voll begeistert“ und „total zufrieden“ mit dem Ergebnis: „Wenn man das alles miterlebt hat, die ganze Entwicklung, vom Zusammenbasteln, Aufbauen, Herrichten, bis es dann wirklich ausgesehen hat wie eine Krippe und alle Ideen eingebracht worden sind, dann ist das schon faszinierend. Ich bin total stolz auf mich.“ Bis Weihnachten mag sie da gar nicht mehr warten: Sofort, wenn die Krippenausstellung fertig ist, wird die Krippe bei Frau Scheidgen zuhause aufgestellt.

Die wahre Weihnachtsfreude
„Krippenbauer/innen wollen auch Boten der wahren Weihnachtsfreude sein“, wie es Abt Kassian Lauterer, Ehrenmitglied des Vorarlberger Krippenverbandes, formuliert. Dem kann Rainer Riedmann nur zustimmen: „Ja, auf jeden Fall. Das Heilsgeschehen in der Krippe soll immer im Mittelpunkt stehen. Das sagen wir den Kursteilnehmer/innen auch immer, dass sie die Krippenbewegung selbst in die Familien weitertragen, und dass mit der Krippe auch der Zugang für die Kinder vorbereitet wird.“ Auch die Geselligkeit spielt beim Krippenbauen eine große Rolle, die Freude am gemeinsamen Tun wird von den Kursteilnehmer/innen geschätzt. Man sieht, wie viel Arbeit und Zeit investiert wird, damit die Kursteilnehmer/innen am Ende des Kurses ein tolles Objekt geschaffen haben, und so das Weihnachtsthema der Krippe ins eigene Haus mitnehmen können. „Da ist immer auch ein christlicher Gedanke mit im Spiel, der das Heilsgeschehen um das Kind in der Krippe darstellen und weitertragen will“, wie sich Rainer Riedmann ausdrückt.

Orientalische und heimatliche Krippen
Hauptthema der Lustenauer Krippen ist natürlich vor allem die Geburt Christi, aber es werden auch „die Flucht nach Ägypten“, „die Herbergssuche“ oder auch „Fastenkrippen“, die in der Fastenzeit und zu Ostern ausgestellt werden, gestaltet. Außerdem gibt es orientalische und heimatliche Krippen. Während die Idee der orientalischen Krippen von Jerusalem kommt, stammen die Wurzeln der heimatlichen Krippen vor allem aus dem Tiroler Raum.
Übrigens befindet sich das Vereinslokal im ehemaligen Turnsaal des Lustenauer Kindergartens Augarten. Der Lustenauer Krippenverein hat diesen Turnsaal von der Gemeinde bekommen, weil er mit viel Eigenleistung und Geld aus der Vereinskassa den Raum adaptiert und für die Krippenkurse hergerichtet hat.

ZUR SACHE

Viele Krippenkurse

Was die Krippenkurse angeht, so nennt Rainer Riedmann zunächst einen Kleinkrippenkurs im Frühjahr, wo Krippen mit einer kleineren Grundplatte, aber auch Laternen- und Pilzkrippen gestaltet werden. Statt 13 Kursabende à 3 Stunden gibt es da allerdings nur acht Kursabende. Kleinkrippen sind heute dennoch sehr gefragt, weil die Menschen auch nicht mehr so große Wohnungen haben, um die Krippen aufzustellen.
Im Herbst werden immer fünf Großkrippen-Kurse angeboten, die jeweils an einem Wochentag abends von Montag bis Donnerstag stattfinden. Pensionisten, die untertags Zeit haben, können auch einen Kurs am Montag Nachmittag belegen. Bei jedem Kurs sind zwölf Teilnehmer/innen und sechs Helfer/innen im Einsatz, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für die sehr beliebten Kurse kann man sich bei der Krippenausstellung im Reichshofsaal anmelden (siehe unten).

Tipp der Redaktion: Krippenausstellung

Der Krippenverein Lustenau lädt zur diesjährigen Krippenausstellung mit ca. 80 Krippen, die allesamt heuer gefertigten wurden.

Ort: Reichshofsaal Lustenau,
Öffnungszeiten:
Fr 29. November, 14 - 21 Uhr,
Sa 30. November, 10 - 21 Uhr,
So 1. Dezember, 9 - 18 Uhr.

Weitere Krippenausstellungen: www.krippevorarlberg.at