Göfis und Satteins, das ist ein Pfarrverband. Das heißt, man „teilt“ sich einen Pfarrer und arbeitet, wo möglich, zusammen. Zusammengearbeitet wird jetzt auch in Sachen Firmung - wobei jede Pfarre auch ganz sie selber bleibt.
Veronika Fehle
Dass die Jugendlichen der einen Pfarre mit 17 gefirmt werden, während die der anderen mit 14 an der Reihe sind, das ist in einem Pfarrverband durchaus möglich. Genau so war es auch im Pfarrverband von Göfis und Satteins. In Göfis hatte das höhere Firmalter schon länger „Tradition“. Da aber bis 2027 diözesanweit auf das höhere Firmalter von 17 Jahren umgestellt wird, hat man in Satteins die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ist nun auf dem „Langen Firmweg“ - sprich, der längeren Vorbereitungszeit auf die Firmung mit 17.
Man kennt sich, man trifft sich
„Wir sind heuer eine Gruppe von sieben Firmkandidatinnen und Firmkandidaten. Alle sind mit Begeisterung dabei“, erzählt Sabine Hosp. Überhaupt, das ganze Firmteam von Satteins ist quasi neu. Mit der Umstellung auf das höhere Firmalter hat sich natürlich auch die Art der Vorbereitung verändert. Als die Frage nach Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern dann im Pfarrgemeinderat von Satteins gelandet war, sagte Sabine Hosp zu - und mit ihr auch ihr Mann Gerold. Schnell war dann mit Sibylle Keber die Dritte im Bunde gefunden. „Natürlich haben wir uns auch mit den Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern aus Göfis getroffen. Man muss das Rad ja nicht neu erfinden“, erklären Gerold Hosp und Sibylle Keber. In Göfis zähle man dieses Jahr 24 Firmkandidat/innen, was, so die Göfner Firmbegleiter Christian Willam und Maria Breuss, eigentlich schon eine ziemlich große Gruppe sei, um sich so intensiv auf die Firmung vorzubereiten.
Die Fragen sind andere
In Göfis trifft man sich im Laufe des Vorbereitungsjahres ganze elf Mal, in Satteins sind neun Treffen geplant. „Es ist auch für uns immer wieder beeindruckend, wie die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen funktioniert. Da ist das höhere Firmalter durchaus von Vorteil. Mit 17 Jahren wollen die Jugendlichen Verantwortung bekommen, und die tragen sie dann auch“, erzählen Maria Breuss und Christian Willam. Natürlich, die Fragen, die bei 17-Jährigen im Laufe einer Firmvorbereitung so auftauchen, sind ganz andere, als die, auf die man bei einem deutlich jüngeren Firmalter gefasst sein muss. Das fordert beide Seiten. Das macht aber nichts, denn „mit Jugendlichen habe man eigentlich schon immer gerne gearbeitet“, heißt es sowohl aus Göfis wie auch aus Satteins.
Entlastend für die Firmteams sind auch die Angebote der Jungen Kirche, wie etwa kürzlich der Versöhnungsabend „Excuse me“ in Dornbirn Schoren. Die nutze man natürlich und so könne man den Jugendlichen sogar die Möglichkeit geben, den Bischof persönlich zu treffen. Auf der anderen Seite stehen dann aber auch die Eigeninitiativen der Pfarren, wie etwa das große Firmvorbereitungstreffen, bei dem die Firmkandidatinnen und -kandidaten den gesamten Ablauf ihres Firmgottesdienstes selbst organisieren und konzipieren. „Das ist immer ein sehr intensiver Tag. Am Anfang ist einfach noch gar nichts fixiert und am Ende steht der gesamte Gottesdienst. Wie die Jugendlichen da zusammenarbeiten, das ist auch für mich immer wieder ein Erlebnis“, weiß da zum Beispiel Christian Willam aus Göfis aus eigener Erfahrung zu berichten.
So funktioniert es
In Satteins sind heuer also sieben Jugendliche auf dem Weg, in Göfis sind es 24. Hie und da macht man gemeinsame Sache, man tauscht sich aus, hilft einander und bleibt doch auch in der eigenen Pfarre verwurzelt. So sind Göfis und Satteins ein wirklich gutes Beispiel dafür, wie Firmung mit 17 klappen kann.
Weitere Informationen zum Firmkonzept der Katholischen Kirche Vorarlberg unter:
www.meine-firmung.at
(aus dem KirchenBlatt Nr. 13 vom 28. März 2019)