Pop-Up-Kirche, Feuerschale, Wortgottesfeier mit Aschenauflegung und Suppenessen im Landhaus - der Auftakt zur diesjährigen Fastenzeit bezog alle Sinne mit ein.

Der traditionelle Fastenauftakt in Bregenz hat dieses Jahr eine jugendliche Bereicherung erfahren: die Pop-Up-Kirche der Jungen Kirche wurde am Leutbühel aufgestellt. "Halt amol fest" stand auf den Pappbechern, die dort verteilt wurden - der heiße Tee bzw. Kaffee wurde von den PassantInnen beim nasskalten Wetter gerne entgegengenommen.

Aschenritual und Wortgottesfeier


Um 11 Uhr versammelten sich dann Frauen, Männer und Jugendliche um das Feuer gegenüber der Seekapelle. SchülerInnen der Berufsschule - angehende MetalltechnikerInnen - brachten ihre Gedanken ein: Feuer kann Eisen zum Glühen bringen und macht das Metall formbar. Das Feuer ist Sinnbild für die Liebe Gottes, für die starke Energie. Als Erinnerung daran verteilten sie Eisenringe. Musikalische umrahmt wurde die Feier vom Chor der Musikmittelschule Bregenz-Stadt unter der Leitung von Wolfgang Schwendinger. Bischof Benno lud ein, mitgebrachte Palmzweige ins Feuer zu legen. Er segnete das Feuer.
Mit der Asche wurde dann während der anschließdenden Wortgottesfeier in der Seekapelle den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet - als Zeichen der Vergänglichkeit und der Umkehr.

Suppenessen im Landhaus

Im Anschluss waren alle zum traditionellen Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbewegung ins Landhaus eingeladen. Mit dem Spendenerlös werden Frauen unterstützt, die im nordinidischen Kohleabbaugebiet Hazaribag um ihre Lebensgrundlage kämpfen. Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink dankte den Organisatorinnen von der Katholischen Frauenbewegung sowie allen, die sich im ganzen Land an der Aktion Familienfasttag freiwillig beteiligen, für ihr großes Engagement. „Diese Veranstaltung ist ein Ausdruck gelebter Solidarität, die buchstäblich über den Tellerrand hinausreicht“, sagte Schöbi-Fink.

Schon seit 1958 lädt die Katholische Frauenbewegung mit der Aktion Familienfasttag alljährlich österreichweit dazu ein, einen konkreten Beitrag für mehr Solidarität in der Welt zu leisten.  Die Aktion Familienfasttag fördert rund 100 sorgfältig geprüfte Frauen-Projekte in Asien, Lateinamerika und Afrika. Im Jahr 2020 stehen Frauen in Indien unter dem Motto „Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand“ im Mittelpunkt.

In der nordindischen Region Hazaribag haben Bergbaugesellschaften aus einem „Garten der tausend Bäume“ eine Wüste der tausend Kohleminen gemacht. Die einheimische Bevölkerung leidet unter Vertreibung, Ausbeutung in den Bergwerken, Verelendung und Armut. Frauen haben den Kampf um die Rückeroberung der kleinbäuerlichen Lebensgrundlagen aufgenommen. Organisiert im kfb-Partnerinnen-Projekt CASS (Chotanagpur Adivasi Seva Samiti, Modellprojekt der Aktion Familienfasttag 2020) engagieren sie sich politisch und machen vor allem Bildungsarbeit. Sie vermitteln Frauen und Mädchen altes und neues Wissen über die Bewirtschaftung des Bodens, über Gesundheit und Bildungschancen.