Terence Malick gewann mit „A Hidden Life“ den Preis der kirchlichen Jury bei den Filmfestspielen in Cannes. Erzählt wird die Geschichte des Kriegsdienstverweigerers und Widerstandskämpfers gegen die Nazis, Franz Jägerstätter, der 2007 von der Kirche seliggesprochen wurde.

August Diehl - er spielt im Film „A Hidden Life“ den Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter - und Valerie Pachner (Franziska Jägerstätter) bei der Präsentation des Streifens auf den Filmfestspielen von Cannes.

Klaus Feurstein

Radegund, der Ort in Oberösterreich, wo Jägerstätter mit seiner Familie gelebt hat, lieferte zunächst den Arbeitstitel des Films. Schlussendlich nannte ihn der Regisseur Malick „Ein verborgenes Leben“. Dies verweist auf die Tatsache, dass die Nazis Jägerstätter immer wieder mit der demoralisierenden Bemerkung konfrontierten, die Verweigerung sei sinnlos, sie werde den Krieg nicht verkürzen und niemand werde je davon erfahren.

Aber schon Axel Corti hat 1971 Jägerstätters Leben in einem bemerkenswerten Film einem größeren Publikum bekannt gemacht. Jetzt hat ihn einer der berühmtesten und interessantesten Regisseure, der US-Amerikaner Terence Malick, Gewinner der Goldenen Palme 2011 für „A Tree of Life“, an das wichtigste Filmfestival der Welt gebracht. Und Franz Jägerstätter und seine Frau Franziska werden inmitten eines Weltklasse-Ensembles (z. B. Bruno Ganz, Tobias Moretti und Michael Nyqvist) von großen Schauspielern (August Diehl und Valerie Pachner) dargestellt. Nach der Aufführung des rund dreistündigen Films in Cannes gab es 20 Minuten lang Standing Ovations.

Zusammen mit der Seligsprechung ist damit die schikanöse Behauptung der Nazischergen eindrücklich widerlegt. „Sein Handeln nach dem Gewissen war ganz und gar nicht vergeblich. Was er getan hat, ist für uns heute zum Maßstab geworden. Er wirkt von St. Radegund hinaus in die ganze Welt. Der Kinofilm ist dafür ein Hebel“, sagt der Jesuit und Vertraute der Familie Jägerstätter, Christian Marte, der Katholischen Nachrichtenagentur „kathpress“.
Die „hohe Qualität des Films in Regie, Schnitt und Drehbuch“ arbeite eindringlich das „zutiefst menschliche Dilemma“ des frommen Katholiken Jägerstätter heraus, teilte die Ökumenische Jury zur Begründung der Preisvergabe mit. Denn obwohl er sich über die Konsequenzen seines Tuns im Klaren sei und mit der Verantwortung für Frau und Kinder ringe, könne er nicht anders, als dem inneren Ruf zu folgen, nicht am Krieg teilzunehmen. «

Der Film kommt voraussichtlich Ende 2019 in die österreichischen Kinos.