Seit 10 Jahren leisten die Orientierungstage einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung sozialer Kompetenz, Persönlichkeitsentwicklung und Werte an Vorarlberger Schulen. Über 10.000 Schüler/innen haben in dieser Zeit vom Angebot der Katholischen Jugend und Jungschar Vorarlberg profitiert.

Corinna Peter

Orientierungstage sind ein überkonfessionelles und freiwilliges Angebot für Schulklassen ab der 8. Schulstufe. Ursprünglich aus den Einkehrtagen des bayrischen Aktionszentrums in Benediktbeuren der Salesianer Don Boscos kommend, entwickelten sich die Orientierungstage mit Ende der 1990er Jahre in Vorarlberg zu der Form, die wir heute kennen.

Orientierungstage können von Lehrer/innen bei der Katholischen Jugend und Jungschar Vorarlberg gebucht werden. Die Schüler/innen verbringen ein bis zwei Tage außerhalb der Schule (meist im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast) und werden von ausgebildeten Referent/innen begleitet. Das Thema, mit dem sie sich beschäftigen wollen, wählen sie selbst. Beliebte Themen sind: Klassengemeinschaft und Konflikte sowie Freundschaft. Auch Kennenlern- und Gemeinschaftstage sind ein sehr beliebtes Angebot für Schulklassen.

Vor Ort
Eine Klasse des Gymnasiums Riedenburg verbrachte zwei Tage in St. Arbogast bei Orientierungstagen. Begleitet wurde die Klasse von Karin Vögel. Seit fünf Jahren fungiert sie nun schon als Referentin der Orientierungstage.

Abwechslung heißt das Zauberwort
Das vorbereitete Programm beinhaltet möglichst viele Zugänge zum zu behandelnden Inhalt. Dazu gehören zum Beispiel Spiele oder Übungen im Freien. Danach wird reflektiert und über die gemachten Erfahrungen diskutiert. „Dabei lege ich viel Wert darauf, dass die Jugendlichen ins Gespräch kommen, auch wenn ich sie dazu etwas fordern muss“, meint Karin Vögel.

Die Regeln kennen
Eines ihrer Ziele sei es, dass die Jugendlichen sich auszudrücken lernen. „Mir ist der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander wichtig. Jede Gruppe funktioniert nach gewissen Regeln. Ziel ist es, die Regeln zu kennen und sich daran zu halten!“ Sie sei immer wieder überrascht, wie weit einige der Jugendlichen schon seien. „Die meisten wissen schon, was sie später einmal machen wollen, und das, obwohl sie noch ein Weilchen bis zur Matura haben. Es hat sich herausgestellt, dass sie doch nicht so orientierungslos sind.“

NACHGEFRAGT

Nicole Feurstein und Monique WolfNicole Feurstein und
Monique Wolf

„Es ist mal ganz etwas anderes, als das, was wir bisher schon gemacht haben. In diesem Kontext fällt es uns leicht, aus uns herauszugehen. Hier wird auf unsere Wünsche, Ängste und Erwartungen eingegangen, wir durften ja auch das Thema der Orientierungstage aussuchen. Unserer Klassengemeinschaft tut dieser Tag bestimmt gut. Die üblichen Grüppchen haben sich aufgelöst, was sich hoffentlich auch später im Alltag so beibehält.“

Ramona Burger und Valerie SohmRamona Burger und
Valerie Sohm

„Die Orientierungstage sind eine tolle Abwechslung zur Schule. Wir machen Gruppenarbeiten, was uns sehr gefällt. Es ist nicht einfach nur ein Im-Kreis-Sitzen und Zuhören, sondern wir können in Gruppen selber aktiv werden. Die Spiele, die wir bis jetzt gemacht haben, machen nicht nur Spaß, sie helfen auch Vertrauen zueinander aufzubauen. Vor allem das Spiel, bei dem wir gemeinsam einen Weg aus Matten bauen mussten, hat uns als Team ein bisschen näher zusammengebracht. Hier fällt die angespannte Stimmung der Schule weg.“