Feldkirch feiert, erinnert und gedenkt. Anlass ist der 800. Geburtstag der Stadt. Dass dabei eine Publikation zur Stadtgeschichte nicht fehlen darf, ist klar. Und in diesem Konvolut an Geschichte und Geschichten hat natürlich auch die Kirche ihren Platz.

Veronika Fehle

Wie schreibt man 800 Jahre Stadtgeschichte nieder? Diese Frage stellte man sich in Feldkirch vor rund drei Jahren. Damals begannen die Planungen für das große Stadtjubiläum, das heuer begangen wird.
Was sollte die neue Stadtgeschichte also sein: ein dicker Wälzer oder aber acht davon, dafür fein portioniert und thematisch geordnet. Man entschied sich für Letzteres, weshalb vor Kurzem im Feldkircher Montforthaus nun die achtbändige Feldkircher Stadtgeschichte aus der Taufe gehoben wurde. Und da spielt die Kirchengeschichte - neben Chronik, Musik, Kunst, Gericht, Wirtschaft, Literatur und vielem mehr - natürlich auch eine Rolle.

Geschichte und Geschichtchen 
„Wie sehr die Kirche die Stadt Feldkirch geprägt hat, zeichnet sich bis heute allein im Stadtbild ab: Dom, Frauenkirche, Johanniterkirche, Stella Matutina und Kapuzinerkloster sind Zeugen dafür, wie eng die Geschichte der Stadt mit jener der Kirche und Kirchen verbunden ist“, erklärt Mag. Michael Fliri, Diözesanarchivar, der für den Band zur Kirchengeschichte Feldkirchs verantwortlich zeichnet. Feldkirch war allein schon durch seine Lage als Knotenpunkt für den Handel interessant. Mit dem Handel kamen die Menschen und die Kirchen. Da waren zum Beispiel die Orden - „die Kapuziner, die von den Montfortern nach Feldkirch geholt wurden. Da waren die Johanniter und natürlich die Jesuiten, die mit der Stella Matutina, dem heutigen Landeskonservatorium, Feldkirch den Ruf des renommierten Studierstädtchens einbrachten. Die starke Präsenz der Kirche machte Feldkirch so u. a. auch zum Bollwerk der Gegenreformation“, betont Fliri. Und natürlich gibt es neben den Geschichten auch viele „Geschichtchen“ aus Feldkirch zu erzählen. Zum Beispiel jene von der Leonhardskirche, die einst dort stand, wo sich heute das Montforthaus am Leonhardsplatz befindet, oder die von Pfarrer Peter Petronius, der sich, schwer bewaffnet im damaligen Pfarrhaus verschanzte.
Wo Stadt stattfand, war auch die Kirche Begleiterin des Lebens. So zeichnet die neue Kirchengeschichte Feldkirchs den Weg von den Anfängen des kleinen Städtchens bis in die Gegenwart nach. Informativ und reich bebildert, flaniert man damit schmökernd durch die Jahrhunderte. Und das Schöne daran: die Geschichte wird natürlich weitergeschrieben.   

Buchtipp

Die Stadtgeschichte Feldkirchs in acht Bänden ist (als Schuber oder auch als Einzelband) im Buchhandel und ab 24. März im Museumsshop im Palais Liechtenstein in Feldkirch erhältlich.
www.feldkirch800.at

(aus dem KirchenBlatt Nr. 11 vom 15. März 2018)