800 Jahre Musikgeschichte in sechs 30-Minuten-Konzerten an vier unterschiedlichen Orten. Und zwischen den Konzerten gibt es ausgiebige Pausen und Gedanken von Natalie Knapp.

Patricia Begle

Re-sonare. Zurück-klingen. Ja, in der Musik klingt zurück, was sich an Zeitgeist, politischen Ideen und gesellschaftlichen Entwicklungen so tut auf der Welt. Deshalb hat jede Epoche ihren eigenen Musikstil. Im Rahmen des 800-Jahr-Jubiläums der Stadt Feldkirch haben sich die Musiker/innen von „musik in der pforte“ zum Ziel gesetzt, 800 Jahre Musikgeschichte an einem Abend Revue passieren zu lassen.

Übergänge
Dabei werden Entwicklungen zu Gehör gebracht, die Neues in die Welt bringen. Die Mehrstimmigkeit der Gesänge der Frührenaissance zum Beispiel, die die Einstimmigkeit des gregorianischen Chorals ablöst. Individualisierung wird hörbar. Oder der Wandel am Ende des 19. Jahrhunderts: Die Tonalität gerät an ihre Grenzen und gibt der Antonalität Raum. Die Stimmung des Ersten Weltkrieges scheint sich in den explosionsartigen Klängen jener Musik schon anzukündigen.

Künstler/innen
Aufgeführt werden die Werke von unterschiedlichen Formationen. So finden sich neben Altbewährtem wie dem Epos:Quartett und dem Kammerchor Feldkirch auch neue Zusammensetzungen: Jene Streicher zum Beispiel, die das legendäre Orchester „Vingt-quatre Violons du Roy“ - 24 Geigen des Königs - wieder auferstehen lassen - auf jenen Barock-Instrumenten, wie sie damals gespielt wurden. Außergewöhnlich ist auch die Zusammensetzung beim letzten Konzert des Abends. Zu David Helbok, Johannes Bär und Andreas Broger gesellen sich neben dem Kammerchor die Musiker/innen des Abends unter der Leitung von Benjamin Lack zu einem großen Tutti.
Zur Uraufführung bringen sie das Stück „No Borders“ von David Helbock, das Grenzen verschwimmen lässt und Widersprüchliches in Resonanz bringt. Eingeleitet werden die Kurzkonzerte von Natalie Knapp. Die deutsche Philosophin und Publizistin wird ihren Gedanken zu den Dynamiken und Geheimnissen von Übergängen freien Lauf lassen.

Programm:

Do 13. und Fr 14. September:

  • 18 Uhr, Dom St. Nikolaus: Ausbruch aus dem Strom der Melodie.
  • Johannes Hämmerle, Kammerchor Feldkirch & Studierende des Landeskonservatoriums. 
  • 19 Uhr, Kapelle Landeskonservatorium: Die Revolution des Basso Continuo. Ensemble ConCorda.
  • 20 Uhr, Festsaal Landeskonservatoriums: 24 Geigen des Königs. Barockorchester und Kammerchor Feldkirch.
  • 21 Uhr, Festsaal Landeskonservatorium: Der Beginn des Dialogs. Martin Gallez (Hammerklavier) und das Epos:Quartett.
  • 22 Uhr, Festsaal des Landeskonservatoriums: Verklärte Nacht. Epos:Quartett.
  • 23 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch: NO BORDERS! David Helbock, Johannes Bär, Andreas Broger, Kammerchor Feldkirch, Großes Tutti mit Musiker/innen des Abends.

Details: www.pforte.at

Kartenvorverkauf: T 05522 73467, E