Die Pfarre Dornbirn St. Martin ist ohne Pfarrer Josi Schwab undenkbar. Über ein halbes Jahrhundert prägte er die Pastoral in der City mit seinem seelsorglichen Herzblut.
Wolfgang Ölz
„Der Glaube an Christus ist kein Produkt, das ich mir selbst bastle, sondern ist eine Erfahrung, die mir durch Menschen, die das glaubwürdig gelebt haben, weitergegeben wird“, dieser Spruch des Theologen Jan-Heiner Tück kann als ein Leitspruch über dem Leben von Pfarrer i.R. Josef („Josi“ Schwab) gelten. Der in Götzis aufgewachsene Priester hat Generationen von Dornbirner:innen die Erfahrung einer authentischen und lebendigen Beziehung zu Jesus Christus vermittelt. Zu seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren – in der Coronazeit – kamen 30 Ministrant:innen, um mit „ihrem Josi“ die Messe zu feiern. Der Seelsorger Josef Schwab trägt viele Menschen im Herzen und betet für sie. Ein weiterer Satz des Theologen und Psychotherapeuten Wunibald Müller kann dieses Einstehen für seine Mitmenschen, wie es der jetzige Pfarrvikar zeitlebens praktiziert hat, verdeutlichen: „Beten kann uns mit der überschwänglichen Kraft Gottes in Berührung bringen. Beten kann diese Kraft, die nicht von uns kommt, in uns entbinden, so dass sie uns jetzt zur Verfügung steht.“ Die Bibel ist eine Lebensader von Pfarrer Josi Schwab. Er kann dreißig Psalmen auswendig und betet auch täglich das „Te Deum“. Sein Lieblingsurlaubsort ist übrigens das „Feriendorf zum störrischen Esel“ in Korsika.
Mit Motorrad nach Israel
Josef Schwab wechselte im Sommersemester 1962 von einem Verlegenheitsstudium Mathe und Physik ins Seminar. Räumlich musste er nur das Haus in der Nachbarschaft wechseln, denn das Studentenheim der Barmherzigen Schwestern, das Margaretinum, befand sich direkt neben dem Priesterseminar in der Höttinger Au. Unvergesslich ist dem heute 82-jährigen Priester, wie er 1963 das erste Mal mit fünf anderen Priesterseminaristen auf drei Motorrädern von Vorarlberg bis ins Heilige Land fuhr. Ebenfalls unvergesslich ist für ihn eine Israelreise mit elf Jugendlichen im Jahre 1994. Damals reisten sechs Burschen und sieben Mädchen im Alter von 20 bis 27 Jahren mit zu den heiligen Stätten des Christentums. Heute noch verbindet Josi Schwab mit den damaligen Jugendlichen eine aktive Freundschaft. Als Priester ist er bei vielen Geburtstagen und Familienfesten immer dabei. Heute noch feiert er mit den damaligen Pilger:innen am Ostermontag die heilige Messe mit anschließendem Hock mit Weißwurst und Bier.
Aktiv bis zum heutigen Tag
Mit einer sechsjährigen Unterbrechung als Pfarrer in Bregenz Herz Jesu und Fluh arbeitete Josi Schwab immer in „seiner“ Pfarre Dornbirn St. Martin. Zuerst ab 1968 15 Jahre als Kaplan, von 1989 bis 2014 als Pfarrer. 2014 gab er die Hauptverantwortung als Pfarrer ab und wirkte bis zu seiner Pensionierung 2019 als Vikar weiter. Bis zum heutigen Tag hilft er bei den Sonntags- und Werktagsmessen, Krankenkommunion und Krankensalbung, Besuchen an runden Geburtstagen, dem Pflegeheim Senecura, Begräbnissen, auch Taufen und besonders am Herzen liegt im auch die Kapellengemeinschaft Kehlen.
Einer der Ersten im Land
Pfarrer i.R. Josef Schwab war mit Götzis verantwortlich dafür, dass Begräbnisse nicht mehr automatisch mit Eucharistie begangen wurden, sondern mit Wortgottesfeiern gewürdigt werden. Bereits 1993 installierte er mit Edwin Matt als Kaplan ein „Power-Firmteam“, das als erstes im Land den langen Firmweg umsetzte. Bei den Zulassungsbedingungen zur Priesterweihe sollten seiner Meinung nach bei den Bischöfen die Alarmglocken läuten. Warum keine verheirateten Priester akzeptieren und warum keine Frauen zu Priesterinnen weihen?
Die Portraits zu den diesjährigen Jubilaren sind im Vorarlberger KirchenBlatt (Nr. 25 vom 22. Juni 2023) zu finden.
55 Jahre
Pfr. i. R. Josef Schwab
50 Jahre
Pfr. i. R. Albert Egender
Pfr. i. R. Theodor Fritsch
Diakon Werner Scheffknecht
Diakon Walter Kopf
40 Jahre
Vikar Stefan Biondi
Vikar Reinhard Himmer
Kaplan Achille Mutombo-Mwana
Pfarrmoderator Georg Nigsch
Dekan Gerold Reichart
30 Jahre
Offizial Msgr. Walter H. Juen
25 Jahre
Dekan Gerhard Schrafstetter