Man muss dieser Tage schon zweimal hinschauen, wenn man im Klostertal unterwegs ist. Denn mitunter begegnet man hier und dort biblischen Gestalten. Es ist Passionsspielzeit im Klostertal. 160 Frauen und Männer sind heuer dabei. Rund 8000 Besucher/innen werden erwartet. Die Passionsspiele sind damit ein richtiges Großprojekt für die Gemeinden des Tales und das Vorarlberger KirchenBlatt war bei einer der letzten Proben dabei.

zu: Mit dem KirchenBlatt zu den Passionsspielen

Veronika Fehle

Im Klostertal trägt man wieder Bart - und langes Haupthaar dazu. Warum? Ja weil dieser Sommer dem Tal die vierte Saison der Klostertaler Passionsspiele bringt. Da gehören stilechte Bärte und Frisuren eben dazu. „160 Mitwirkende aus dem ganzen Tal sind heuer dabei“, erklärt Regisseur Werner Berjak - und der Deal, nach dem sich die männlichen Mitwirkenden bei der passionsspielbegeisterten Friseurin gratis ihre Bärte in Form stutzen lassen können, der steht auch in der vierten Auflage des Spiels um Leben und Sterben Jesu.

Wie es anfing
„Ich kann mich noch gut erinnern, wie das alles angefangen hat“, erzählt Herbert Margreiter, der Mann, der alles vor mehr als 15 Jahren ins Rollen brachte. „Ich war selbst bei der Theatergruppe Wald-Dalaas und hätte gerne auch einmal ernstere Stücke gespielt. Die Passionsspiele an sich haben mich immer schon beeindruckt. Daraus entstand dann über lange Zeit eben der Wunsch und die Idee, dass man doch im Klostertal Passionsspiele organisieren könnte. Über drei Jahre lang habe ich unseren Regisseur Werner Berjak bearbeitet. Irgendwann habe ich ihn dann mit dieser Idee anstecken können“, erinnert sich Herbert Margreiter, der auch heute noch ein aufmerksames und ein sehr stolzes Auge auf die Probenarbeiten wirft. Spätestens aber beim Lokalaugenschein am heutigen Passionsspielplatz in Klösterle, schlug auch Werner Berjak endgültig ein - und das Projekt nahm seinen Lauf.
„Wir haben also angefangen, Leute für das Projekt anzufragen“, fährt Herbert Margreiter fort. „Als die ersten 40 zugesagt haben, konnten wir es anfangs selbst kaum fassen. Bis heute sind so viele begeistert bei der Sache. Ich denke da nur als ein Beispiel an unser großes Bühnenbild, an die Kulissenmalerei, überall arbeiten alle ehrenamtlich an einem gemeinsamen Projekt und alle wollen, dass es gut wird. Das schweißt alle zusammen.“

Getreu dem Bibelwort
Dafür, dass es gut wird, sorgt unter anderem Regisseur Werner Berjak. Unermüdlich sprintet er von einem Ende der 70 Meter langen Bühne zum anderen, gibt letzte Anweisungen, sorgt für Bewegung unter der Statisterie und feilt an Ausdruck und Stimmung. „Fragen Sie mich nicht, wie viele Kilometer ich an einem Probentag zurücklege.“ Sprach‘s und war auch schon wieder auf dem Weg zur nächsten Szene. Die Textfassung der Klostertaler Passionsspiele stammt übrigens auch von Werner Berjak. „Von unserem Pfarrer, damals war das Eugen Giselbrecht, habe ich eine Evangelien-Synopse bekommen. Daraus ist dann der Text entstanden. Ich halte mich streng an den Wortlaut der Evangelien und achte darauf auch bei den Schauspielerinnen und Schauspielern. Das ist mir wichtig. Was nicht in der Bibel steht, das ist die Kindergruppe, die von Szene zu Szene führt. Das war meine Idee. So wird auch die Zeit zwischen den Szenenwechseln gut überbrückt.“

Eines dieser Kinder ist auch die Tochter Michel Pohls, der heuer den Jesus spielt. „Als ich angefragt wurde, ob ich Jesus spielen würde, haben wir das zuerst in der Familie beraten. Für uns war klar, dass entweder alle mitmachen, oder niemand. Jetzt sind wir alle dabei. Meine Frau spielt die Samariterin und meine beiden Töchter sind Teil der Kindergruppen“, so Pohl, der vor genau einem Jahr mit der Textarbeit zum Passionsspiel begonnen hatte. „Ich entdecke so viele Dinge, die bis heute aktuell sind und unglaublich tief gehen. Das verlangt mir und allen viel ab, das macht das Projekt aber auch so spannend. Aber das Schönste ist einfach, dass das ganze Tal dabei ist und so viele an einem gemeinsamen Projekt arbeiten.“ Nun, die Premiere am 7. Juli ist schon in Sicht - und wenn man beobachtet, wie sehr alle an diesem Projekt arbeiten, dann ist klar: Die Passionsspiele Klostertal werden ein Erlebnis - für Verstand und Seele. 

www.passionsspiele2017.at

Mit dem KirchenBlatt zu den Passionsspielen
Sonntag 16. Juli 2017

Leistungen:

  • Fahrt im modernen, klimatisierten Reisebus, Reisebegleitung: Annelies Nachbaur
  • Führung hinter die Kulissen und Verköstigung des Passionsweines (16.30 Uhr)
  • Abendessen (Putengeschnetzeltes mit Gemüsereis oder Gemüsestrudel mit Rahmsauce) im Kulturzentrum Klösterle (18 Uhr)
  • Eintritt zu den Passionsspielen Kostertal (Einlass: 19 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr)

Preis:

Pauschalpreis € 79,- pro Person für KirchenBlatt Abonnenten
Nicht-Abonnenten: € 85,-

Wichtig:

  • Mindest-Teilnehmerzahl
  • Bei der Anmeldung bitte angeben, ob ein vegetarisches Abendessen gewünscht wird.
  • Bitte warme Jacke mitnehmen. Es kann am Abend in Klösterle kühl werden. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt - die Zuschauertribüne ist überdacht.

Anmeldung und Infos:

Nachbaur Reisen GmbH, 6800 Feldkirch-Illpark, T 05522 74680

Abfahrtszeiten:

14.30 Uhr Bregenz - Parkplatz Seestadt/VLV
14.45 Uhr Dornbirn - KIKA Bushaltestelle
15.00 Uhr Götzis - SPAR Lastenstraße
15.15 Uhr Rankweil - Bahnhof Bushaltestelle
15.30 Uhr Feldkirch - ÖBB Bahnhof
16.00 Uhr Bludenz - ÖBB Bahnhof
16.30 Uhr Ankunft Klösterle
Rückfahrt: Direkt nach Aufführungsende (ca. 22.30 Uhr)

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(aus dem KirchenBlatt Nr. 26 vom 29. Juni 2017)