Die Firmkonzepte in der Diözese Feldkirch sind sehr unterschiedlich. Die Zukunftskonferenz „Wie firm ist die Firmung?“ möchte diözesanweit Hilfestellungen anbieten. Alle in den Pfarren mit der Firmung Befassten sind eingeladen, sich beim Kick-off mit ihren Vorstellungen und Visionen in den ergebnisoffenen Prozess einzubringen.

Wolfgang Ölz

Es soll diözesane Leitlinien bzw. Orientierungen geben, die den Pfarren helfen sollen, um auch in Zukunft gute Firmvorbereitungen machen zu können. Eine zentrale Frage ist natürlich das Firmalter. Während die eine Pfarre, wie z.B. die Pfarre Hohenems St. Karl in volkskirchlicher Tradition mit 12 Jahren firmt, wurde etwa im Seelsorgeraum Dornbirn beschlossen, das Firmalter auf 17 anzuheben. Eine Folge davon ist der sogenannte „Firmtourismus“. Deswegen ist auch der Ruf aus den Pfarren nach mehr Einheitlichkeit immer deutlicher geworden.

Verschiedene Firmtheologien
In der Nachbardiözese St. Gallen gibt es schon ein einheitliches Firmalter mit 18 Jahren. Dominik Toplek persönlich favorisiert ein Modell, wo die Jugendlichen mit 17 gefirmt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Endergebnis allerdings noch offen, und Brigitte Dorner wünscht sich auch von den Teilnehmer/innen diese Offenheit.

Der Referent der Konferenz, Patrick C. Höring, soll einen guten Überblick über die verschiedenen Firmtheologien bieten. Ist die Firmung ein Entscheidungs-, Stärkungs- oder Eingliederungssakrament? Brigitte Dorner sieht die zentrale Frage darin, wie man in der „nachvolkskirchlichen Zeit“ auf die Veränderung reagieren kann. Jedenfalls sei die Erfahrung von Gemeinschaft von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
 
Zuspruch und Anspruch
„Äußerlichkeiten“ wie Firmausflug und Firmgeschenk sind nach wie vor bedeutsam, statt der klassischen Uhr ist es heute eben die Apple Watch. Die Wirkung der Firmung selbst sehen Dominik Toplek und Brigitte Dorner relativ nüchtern. Der Heilige Geist fährt nicht wie ein Blitz ein, aber der Firmtag soll, so der Jugendseelsorger,„zumindest ein Tag sein, der nicht spurlos an den Jugendlichen vorübergeht. Es soll wenigstens ein bisschen Eindruck hängen bleiben, vom Zuspruch, dass Gott zu mir steht, dass ich für Gott so wie ich bin gut bin und dass ich auf meinem Weg gestärkt werde“. Die Firmverantwortliche ergänzt: „Durch die Handauflegung wird auch diese Beauftragung ausgedrückt, durch die Firmung soll der junge Mensch bestärkt werden als Christ zu leben. Aus einem Zuspruch wird ein Anspruch, wie auch Prof. Höring sagt.“

Auch die Nöte der Jugend im Blick 
Dominik Toplek ist noch eines wichtig, nämlich dass die Not und die Bedürfnisse der Jungen und Mädchen nach Stärkung in den Blick kommen. Brigitte Dorner betont, dass die Voraussetzungen wie etwa die persönliche Entscheidung gegeben sein sollen, damit das Sakrament sich auch entfalten kann.

Kick-off zum diözesanen Firm-Prozess

Fr 20. November 14 Uhr bis Sa 21. November 12 Uhr,
Landwirtschaftsschule, Hohenems.

Programm

Freitag, 14 Uhr:

  • Die Lebenswelt der Jugendlichen – Vorarlberger Jugendwertestudie, Referentin: Dr. Gabriele Böheim-Galehr, Vizerektorin der PH Vorarlberg.
  • Marktplatz der Möglichkeiten: Firmkonzepte aus dem Ländle und darüber hinaus.
  • Was will die Kirche mit der Firmung? Theologische Aspekte und Hintergründe, Referent: Prof. Dr. Patrik C. Höring, Jugendseelsorge Erzbistum Köln, Habilitationsschrift zur Firmung.

19.15 Uhr:

  • Kreatives Prototyping - gemeinsam mit anderen eine neue Spur verfolgen. „Firmerneuerung“ und Tagesabschluss mit Bischof Dr. Benno Elbs.

Samstag, 9 Uhr:

  • Konkretisierung der Erkenntnisse vom Vortag. Zentrale Anliegen der Firmung bündeln. Diözesane Leitlinien - was ist für uns hilfreich? Gemeinsame Grundlagensammlung für den diözesanen Prozess.
  • Resonanz der Jugendlichen. Meine Empfehlungen für den weiteren Prozess. Ausblick, Abschluss und Segen mit Bischof Dr. Benno Elbs.


Anmeldungen bis 9. November telefonisch (vormittags): Isabella Gasser, 05522 3485 127,
Die Teilnehmer/innenzahl ist begrenzt, pro Pfarre sind 1-2 Teilnehmer/innen eingeladen.

Info: Mag. Brigitte Dorner, Junge Kirche Vorarlberg, T 05522 3485 7132,