Je grausamer der Terror wütet, umso stärker sind die Religionen gefordert, der Gewalt Zeichen des Friedens entgegenzuhalten, Eines dieser Zeichen soll auch die Arbeitsgruppe „Religionen für den Frieden“ sein, zu der Bischof Dr. Benno Elbs Vertreter/innen aller Religionen einlädt.

Bild rechts: Ein Lichtermeer soll am 22. Jänner am Dornbirner Marktplatz Zeichen für die ungebrochene Solidarität zwischen den Religionen sein.

Veronika Fehle

„Angesichts der Gewalt und des Hasses, die hinter den jüngsten Anschlägen in Paris und Nigeria stehen, ist es für die Religionen gerade jetzt lebenswichtig, den Kontakt zueinander nicht abreißen zu lassen. Angst, das Schüren von Hass, der Aufbau von Vorurteilen und Vorbehalten sind genau jene Reaktionen, die mit terroristischen Anschlägen erzielt werden sollen. Lassen wir uns vom Terror nicht diktieren, wen wir zu unseren Freunden zählen und bemühen wir uns gerade heute mit aller Kraft und mehr denn je um den Aufbau von Kontakten zu Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft. Gewalt steht im Widerspruch zum Wesen Gottes. Nur Brücken des Kennenlernens, Brücken des Gesprächs und Brücken des Vertrauens können die Angst überwinden“, betont Bischof Benno Elbs im Gespräch jene Gedanken, die in ihm das Bedürfnis nach einer interreligiösen Arbeitsgruppe der „Religionen für den Frieden“ wachsen ließen.

Die Einladung steht
Eingeladen sind Vertreter/innen der religiösen Gemeinschaften in Vorarlberg und das grundlegende Arbeitsziel ist klar: „Wohl gilt es heute mehr denn je, die bestehende Kultur des Austausches und der interreligiösen Zusammenarbeit noch weiter zu fördern und zu vertiefen. Deshalb wollen wir in der Arbeitsgruppe einen gemeinsamen Blick auf die religiös-sozialen Brennpunkte unseres Landes werfen. Wir wollen Gemeinsamkeiten ergründen, Transparenz fördern und gemeinsam nach Wegen suchen, um das Miteinander der Religionen und den sozialen Frieden in Vorarlberg zu stärken“, so die Islambeauftragten der Diözese Feldkirch, Aglaia Mika, MMA und Dr. Ursula Rapp.
Gestartet wird mit der Arbeitsgruppe übrigens schon am 22. Jänner - direkt im Anschluss an das interreligiöse Friedensgebet am Dornbirner Marktplatz.

Arbeitsgruppe „Religionen für den Frieden“

Gerade angesichts der zunehmenden Radikalisierung soll der interreligiöse Dialog noch intensiviert werden. Deshalb lädt Bischof Dr. Benno Elbs die Vertreter/innen der verschiedenen Religionen zur Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe „Religionen für den Frieden“ ein.

Im Rahmen von regelmäßigen Treffen soll ein gemeinsamer Blick auf die religiösen und sozialen Brennpunkte des Landes geworfen werden.
Es soll gemeinsam nach Wegen gesucht werden, um den sozialen Frieden in Vorarlberg zu stärken.
Das erste Treffen der Arbeitsgruppe findet am 22. Jänner, im Anschluss an das Friedensgebet am Dornbirner Marktplatz statt.

ZUR SACHE

Zeichen setzen beim Friedensgebet

Am 22. Jänner soll am Dornbirner Marktplatz sichtbar werden, dass es dem Terror nicht gelingt, einen Keil der Furcht zwischen die Menschen der verschiedenen Religionen zu treiben. Beim gemeinsamen interreligiösen Friedensgebet, an dem Vertreter/innen der religiösen Gemeinschaften in Vorarlberg teilnehmen werden, und zu dem jede und jeder eingeladen ist, steht die Hoffnung auf das Verbindende im Zentrum.

Am Dornbirner Marktplatz
„Die weltweiten Kundgebungen zur Solidarität mit den Opfern des Terrors zeigen, wie wichtig den meisten Menschen sowohl der Wert der Meinungsfreiheit als auch jener eines friedlichen Zusammenlebens der Kulturen und Religionen ist. Auch für uns hier in Vorarlberg soll feststehen: Christen, Muslime oder auch andere Religionen und Konfessionen lassen sich durch den islamistischen Terror, der uns mit dem Anschlag in Paris näher rückt, nicht auseinanderdividieren“, zeigen Aglaia Mika, MMA, und Dr. Ursula Rapp, Islambeauftragte der Diözese Feldkirch, die Zeichen der Hoffnung auf, die auch vom Friedensgebet am Dornbirner Marktplatz ausstrahlen sollen.

„Religionen für den Frieden“
Interreligiöses Friedensgebet, 22. Jänner, 18 Uhr, Marktplatz Dornbirn.  

www.religionen-fuer-den-frieden.at

(aus dem KirchenBlatt Nr. 4 vom 22. Jänner 2015)