Die Kirche St. Peter in Rankweil wird renoviert.

Die St. Peter-Kirche am Fuße des Liebfrauenberges zählt zu den ältesten Kirchen des Vorarlberger Oberlandes. Sie steht an der Stelle einer bereits 842 urkundlich genannten Herrenhofkirche. In einer Urkunde vom 7. Januar 1125 ist von der Übergabe der Herrenhofkirche in Rankweil durch Kaiser Heinrich V. an die Augustinermönche der Propstei St. Ulrich in Konstanz-Kreuzlingen zu lesen. Im Jahre 1803 erfolgte in Regensburg („Reichsdeputationsbeschluss“) die Enteignung des Schweizer Klosters mit Auswirkungen u.a. in Rankweil. Nach einer längeren Vakanz der Pfarrerstelle bis 1819 wurde ein neuer Status zwischen dem Bistum und dem österreichischen Staat ausgehandelt.

Im Jahre 1893 gelang es dem Seelsorger Augustin Gau durch seine Hartnäckigkeit, für die St. Peter-Kirche den Ehrentitel Pfarrkirche zu erreichen. Schon vorher wurden für die Spendung der Sakramente und für die Beerdigungen in St. Peter eigene Personenstandsbücher (Matriken) geführt und die elf Häuser in Rankweil, die früher zum Chorherrenstift Kreuzlingen gehörten, als Pfarrgebiet von St. Peter betrachtet. Seit dem Jahre 1999 ist die St. Peter-Kirche nicht nur ehrenhalber, sondern auch juristisch Pfarrkirche.

Pfarrer ist Mag. Wilfried Blum. Außer den wöchentlichen Gottesdiensten, Beerdigungen und Hochzeiten dient die Kirche St. Peter auch als Schulkirche für die benachbarte Volksschule Markt und das Sonderpädagogische Zentrum.

Baugeschichte

Die jetzige St. Peter-Kirche gehört verschiedenen Bauperioden an. Der älteste noch vorhandene Bauteil ist der frühromanische quadratische Chor mit östlicher Apsis und 1,10 m dickem Mauerstock des Turmes aus dem 12. Jahrhundert. Der achteckige Aufbau mit der barocken Zwiebelkuppel wurde erst 1731 aufgesetzt. Das gotische Langschiff wurde 1627 um 3 Meter verlängert und mit einer nach drei Seiten offenen Vorhalle (Vorzeichen) versehen. Heute bildet das Langschiff einen 4,80 Meter hohen Saal von 7,80 m Breite und 11,50 m Länge. Große Renovierungen wurden in den Jahren 1928 und 1963 durchgeführt.

Kunstschätze

Dazu zählen der Taufstein aus dem Jahre 1567, das Kruzifix aus dem ehemaligen Valduna-Kloster, das seit 1782 in dieser Kirche ist; die Altarbilder von F.X. Bobleter (Feldkirch, 1869); die Altarschreine der hl. Agnes und des hl. Pankratius und weitere Heiligenstatuen von Dominik Trenkwalder (Innsbruck, 1890). Die Kreuzwegreliefs stammen aus dem 17. Jahrhundert. Besonders wertvoll sind auch die beiden Marienstatuen: die Sitzmadonna und Maria mit dem Kind.

Renovierungsmaßnahmen

Seit Aschermittwoch sind nun die Tore der St. Peter-Kirche - voraussichtlich bis Ende 2014 - geschlossen. Grund dafür sind die umfangreichen Innen-Renovierungsarbeiten, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, dem Bauamt der Diözese und einem Ausschuss des Pfarrkirchenrates in Angriff genommen wurden.

St. Peter Kirche Rankweil-Renovierung

Was muss getan werden? Die Heizung wird erneuert (die bisherige Umluftheizung hat große Schäden am Inventar angerichtet). Der Steinboden wird ausgetauscht (großflächige Absplitterungen können nicht mehr repariert werden) und die Holzböden renoviert. Daneben sind Elektroinstallationsarbeiten, Kirchenmalereien, eine Orgelreinigung, die Renovierung der Kirchenbänke und eine Beschallungsanlage nötig.

Finanzierung

Neben der Unterstützung durch die Diözese Feldkirch, dem Bundesdenkmalamt, dem Land Vorarlberg und der Marktgemeinde Rankweil muss die Pfarre Rankweil einen Betrag von 130.000 Euro aufbringen.
Dazu sind eine Reihe von Aktivitäten geplant, wie beispielsweise ein Benefizkonzert der Merowinger Bläser, die Einbeziehung der benachbarten Schulen, Spendenaufrufe usw. Wir freuen uns über und sind dankbar für jede Unterstützung.
Karlheinz Marte, PKR, Rankweil

Allgemeines Konto: Pfarre St. Peter Rankweil, Raiffeisenbank Rankweil,
IBAN: AT74 3746 1000 0009 5315 und  BIC: RVVGAT2B461
Konto um Spenden steuerlich absetzen zu können: Treuhandkonto – Bundesdenkmalamt, Raiffeisenbank Rankweil, IBAN: AT16 3746 1000 0014 2919 und BIC: RVVGAT2B461

Benefizveranstaltung

aus Anlass 25 Jahre Merowinger Bläser. Die Merowinger waren aufgrund von Stiftungen der Kirche St. Peter verbunden. Ein ganzer Ortsteil (Merowingerstraße mit Nebenstraßen, Kindergarten, Spielplatz) wurde nach ihnen benannt. Weil die Gründung der Bläsergruppe in dieser Gegend stattgefunden hat, haben die Merowinger für die Namensgebung Pate gestanden.

Eine besondere Einladung ergeht an alle, die mit dem Fahrrad kommen. An diesem Christophorus-Sonntag sollen besonders die Radfahrer/innen gesegnet werden.
Sa 19. Juli, 19 Uhr, Marktplatz Rankweil.

(Aus dem KirchenBlatt Nr. 28 vom 10. Juli 2014)