Wenn eine Schwesterngemeinschaft ihr Haus für alte und junge Menschen öffnet, dann entsteht eine vielfältige, lebendige Gemeinschaft. Das Antoniushaus in Feldkirch ist ein Beispiel für dieses bereichernde Miteinander.

Seit November 2012 stehen den Menschen im Antoniushaus neue Räumlichkeiten zur Verfügung. Sieben der 17 Ordensschwestern bezogen neue Wohnräume, zehn von ihnen kamen im Pflegeheim unter. Dessen Kapazität stieg von 27 auf 62 Betten. Zu den beiden Kindergartengruppen der BAKiP gesellten sich zwei Regelkindergarten-Gruppen der Stadt und  eine Kleinkind-Tagesbetreuung von Aqua-Mühle hinzu. Das alles bedeutete Veränderungen auf vielen Ebenen: neue Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen, Vernetzung der unterschiedlichen Gruppen, Neuplanung der organisatorischen Abläufe - von der Küche bis zur Pflege. Im Jahresbericht, der nun in einer Pressekonferenz vorgelegt wurde, wird deutlich, dass der Übergang ins Größere gelungen ist - dank dem großen Engagement aller Beteiligten.


Tagesbetreuung
Im ersten Jahr blieb sogar Zeit für Weiterentwicklung. Seit Herbst 2013 bietet das Haus einen offenen Mittagstisch sowie eine Tagesbetreuung für pflegebedürftige oder demenzkranke Menschen an. Beide Angebote sind äußerst flexibel gestaltbar und richten sich ganz nach den Bedürfnissen der Gäste und deren Angehörigen. So kann die Betreuung auch nur stundenweise beansprucht werden und pflegende Angehörige im Alltag entlasten. Ein ganz neues Angebot wird es ab Herbst 2014 geben. „Zemmasi in Feldkirch“ nennt es sich. Geboren wurde die Idee im Rahmen des Projekts „Gerne älter werden in Feldkirch“. Ältere Menschen werden zu regelmäßigen, aber offenen Treffen eingeladen, die unterschiedlich gestaltet werden - vom Singen über‘s Jassen bis zu spirituellen Feiern. Durch dieses Angebot soll nicht nur der Vereinsamung entgegengewirkt, sondern auch die Scheu vor Pflegeheimen genommen werden.


Fachbeirat
Im Mai 2014 wurde ein „Fachbeirat für offene Gemeinwesenarbeit“ gegründet. Seine Aufgabe besteht darin, das Betreuungsangebot in Feldkirch den gesellschaftlichen Entwicklungen entsprechend zu gestalten. Zum Gremium gehören Vertreter/innen verschiedener Institutionen im medizinischen, sozialen und pastoralen Bereich.


Palliativ-Care
Eine weitere Neuerung kam durch die Implementierung der Palliativpflege. Sie ermöglicht es, dass nun auch Menschen in der Pflegestufe 6 und 7 aufgenommen werden können. Die spirituelle Begleitung dieser Menschen liegt in den Händen von drei Kreuzschwestern. Die pensionierten Diplomkrankenschwestern stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Hier wird deutlich, wie bereichernd das Miteinander von Ordensschwestern und Pflegeheim ist - für beide Seiten. Die spirituelle Ausrichtung des Hauses ist in vielen Dingen spürbar: im Gebet zu Beginn von Sitzungen, in den liturgischen Feiern in der Hauskapelle, in der Gestaltung und im Feiern christlicher Feste im Jahreskreis. Im Antoniushaus wird Leben geteilt - in all seinen Dimensionen.