Knapp ein Jahr ist es am 11. November her, dass auf dem Dornbirner Marktplatz ein Zelt aufgebaut und die Plätze in der Martins- und der Franziskanerkirche Mangelware wurden. Ein Jahr seliger Carl Lampert und eines steht fest: ruhig ist es um den standfesten Mann aus Göfis nicht geworden.

In Dornbirn St. Martin findet sich das Erinnern an und das Handeln nach dem Beispiel Carl Lamperts gleich in zweifacher Form: als Denkort "Layer" (Bild rechts) und in der neu gestalteten Lampert-Kapelle.

Veronika Fehle

Dass die Seligsprechung Carl Lamperts kein einmaliges Gipfelerlebnis sein sollte, das war von Anfang an klar. Die Erinnerungsarbeit, der Gottesdienst, die Menschen, die sich mit der Diözese freuten, das war erst der Beginn dessen, was sich im Carl Lampert-Forum nun fortsetzt - die Arbeit an und mit den Inhalten, die ein Seliger wie Carl Lampert gerade heute transportieren kann und soll. Menschlichkeit, Mut, Standhaftigkeit, Willensstärke und absolutes Gottvertrauen, das sind Lebensleitlinien, die niemals Staub ansetzen.

Die Energie weitertragen
„Das Carl Lampert-Forum steht für das, wofür Carl Lampert gestanden ist: für ein Bekenntnis zu Jesus Christus, für Zivilcourage und für das eigene Gewissen. Alle, die an der Seligsprechung mit beteiligt waren, haben die Energie gespürt, die geweckt wurde. Und diese Energie soll im Forum weitergetragen werden“, erklärt Mag. Bernhard Loss, Leiter des Carl Lampert-Forums. Im Zeichen der Erinnerung an die ersten zwölf Monate, in denen die Diözese Feldkirch Carl Lampert nun zu „ihren“ Seligen zählen durfte, steht auch der Festgottesdienst am 11. November in der Dornbirner Martinskirche. Wie das geht? Mit Erinnerung, die den Sprung in die Gegenwart schafft. Zum Beispiel mit dem Denkort „Layer“, der nach dem Festgottesdienst am Vorplatz des Pfarrhauses eröffnet wird oder der neu gestalteten Carl Lampert-Kapelle. 

Carl-Lampert-Kapelle  Carl-Lampert-Kapelle

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Denk- und Gedenkorte
Für seinen Denkort „Layer“ hat der Vorarlberger Künstler Hubert Matt ein Röhrensystem entworfen, das in die Tiefe geht. Oberflächlich betrachtet bildet es eine Ebene. Darunter aber verbirgt sich das Auf und Ab, das Unregelmäßige.  Nur wenige Meter weiter wurde mit der Carl Lampert-Kapelle ein zweiter Denk- und Gedenkort gestaltet. Georg Vith, der als Kurator weitere Künstler zur kreativen Arbeit mit der Person Carl Lamperts einladen wird, hat hier eine Kapelle geschaffen, die nach außen dringt. Projektionen öffnen den Raum hin zum Marktplatz, wo sie zu Begleitern im Alltag werden. 

Ehrenzeichen
Über allem Erinnern aber steht der Dank. Es ist der Dank für all jene Menschen, die sich für die Sache Carl Lamperts einsetzen. Einer von ihnen ist Pater Gaudentius Walser OFMCap, der sich über Jahrzehnte hinweg für die Seligsprechung des mutigen Mannes aus Göfis engagierte und nun mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Diözese Feldkirch ausgezeichnet wird.
Und das Fazit nach einem Jahr mit dem seligen Carl Lampert: Ruhig ist es nicht und das soll es auch nicht werden.

EINLADUNG

Ein Jahr seliger Carl Lampert:
Festgottesdienst und Übergabe des Denkortes und der Carl Lampert-Kapelle.
So 11. November, 10 Uhr, Dornbirn St. Martin.