Ein Sturm erfüllte das Haus und Feuerzungen kamen über sie. Die Menschen redeten in fremden Sprachen und jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache. Alle waren ratlos und fragten: Was soll das? Andere spotteten: Sie sind voll von süßem Wein.

Eine Reise zum Abschluss der Vorbereitung auf die Firmung

Bericht von Peter Marcel Ionian

Das Kommen des Heiligen Geistes wird in der Apostelgeschichte (Apg 2,1-13) als spektakuläres Ereignis beschrieben. Es war so unverständlich, dass manche meinten, es sei Alkohol im Spiel. Petrus steht auf und erklärt es den Menschen. Er ruft sie auf: „Ändert euch und euer Leben! Wendet euch Gott zu!“
Die Gemeinschaft ist ganz klar das zentrale Moment des Pfingstwunders. An diesem „Geburtstag der Kirche“ offenbart sich ihre Mission, alle Menschen unabhängig ihrer Sprache und Nationalität anzusprechen.

In der katholischen Kirche kommt in der Firmung das bewusste „Ja“ zu dieser Gemeinschaft zum Ausdruck. Die Gabe des Geistes helfe den Jugendlichen dabei, sich tiefer in der Gotteskindschaft zu verwurzeln, die Beziehung zu Christus zu festigen und die Verbindung zur Kirche zu stärken, um für den Glauben Zeugnis abzulegen. Große Worte, doch dafür muss man Gemeinschaft und Kirche erlebt haben - wie in Taizé.

Bildergalerie

Was nimmst du aus Taizé für die Firmung mit?

Julia Lins

Alles andere als Alltag
Taizé ist mal ganz was anderes als Schulalltag. Die Gottesdienste hier und die Leute sind viel interessanter, als ich gedacht habe. Ich werde viele schöne Erinnerungen mitnehmen und Freundschaften in Vorarlberg und der Welt, die weiter bestehen werden. Die Firmung ist für mich ein bewusstes Ja zum Glauben und mit dem langen Firmweg ist man dafür einfach besser vorbereitet. (Julia Lins, Frastanz)

 

Frank JennyStarke Gemeinschaft
Wir sind als Firmgruppe in Taizé noch mehr zusammengewachsen, aber man kann hier auch internationale Kontakte knüpfen. Wir waren jeden Tag drei Mal im Gottesdienst und es hat Spaß gemacht. Vor allem die Gesänge haben mich beeindruckt. Sogar ich habe mitgesungen, obwohl ich nicht singen kann. Die Entscheidung sich firmen zu lassen, kann man mit 17 Jahren besser treffen, als mit zwölf. (Frank Jenny, Dornbirn)

 

Nicole KraftPositive Erfahrungen
Jugendliche brauchen Beziehung, egal ob zu Erwachsenen oder untereinander, damit Freundschaft wachsen kann. Dann fällt es ihnen auch leichter, sich auf Religion einzulassen, den Gottesdienst zu besuchen oder mitzugestalten, mit Gläubigen zu diskutieren und auch mal nach Taizé zu fahren. Wir wollen so jungen Menschen ermöglichen, positive Erfahrungen mit der Kirche zu machen. (Nicole Kraft, Dornbirn)

Frère Richard, Taizé:

Frere Richard, Taize

Um Christus versammelt sein
Hier in Taizé kann man im gemeinsamen Gebet erleben, dass Gott uns alle auf- und annimmt. In der Multinationalität und der Schönheit der Gebete und Gesänge erkennen die Menschen: Wir können bei Gott zu Gast sein, hier auf der Erde und auch für immer. Wenn man das einmal erlebt hat ist es leichter, das auch wieder zu erkennen und dazu beizutragen, dass andere es erleben.

Initiationsrituale

Es gibt in unserem Leben Abschnitte, die nicht immer sofort erkennbar sind. Wir sind Kinder, Heranwachsende, Jugendliche und dann Erwachsene. Die Firmung entspricht als äußeres Ritual nicht immer dem, was innerlich erlebt wird. Aber es ist wichtig das irgendwo festmachen zu können, was innerlich nicht an einem Zeitpunkt festzumachen ist.

Hier in Taizé leben die Menschen erst als Freiwillige und überlegen sich, ob sie Brüder werden möchten. Dann ziehen sie um zu uns ins Haus. Irgendwann kommt der Tag, meistens zu Ostern, wo sie vor der versammelten Gemeinschaft „Ja“ sagen zu Christus und dieser Lebensweise. Innerlich wurde dieses „Ja“ wahrscheinlich schon Monate oder sogar Jahre vorher gesagt. Aber dann wird es auch vor den anderen in einer gemeinsamen Feier ausgesprochen.

Wenn man betont, dass man bei der Firmung den Heiligen Geist bekommt, kann das auch missverstanden werden. Dann sagen die Jugendlichen: Aber den hatte ich doch vorher schon! Oder sie sagen, sie hätten nichts davon gemerkt. Der Heilige Geist ist immer da, von Anfang an. Es gibt kein christliches Leben ohne den Heiligen Geist. Mit der Firmung wird man bewusst Mitglied der großen pfingstlichen Festversammlung und erhält die Zusage, dass die Kraft des Heiligen Geistes in unser aller Herzen wohnt.