Das KirchenBlatt sprach mit dem Lebensberater, Kommunikationstrainer und langjährigen efz-Mitarbeiter Albert Feldkircher über sein neues Buch „Was unsere Liebe nährt“.

Wolfgang Ölz

Warum haben Sie das Buch „Was unsere Liebe nährt“ geschrieben?
Ich möchte Paare ermutigen, an ihrer Beziehung dranzubleiben. Deswegen habe ich auch den Untertitel „Ermutigungen für Paare“ gewählt. Die Liebesbeziehungen beginnen oft mit großem Enthusiasmus und mit der Einstellung: „Wir zwei schaffen es, auch gegen den Rest der Welt.“ Gegen den Rest der Welt sage ich, weil die Paare in ihrem gesellschaftlichen Umfeld viel erfahren, was nicht ermutigend ist. Sie erfahren oft im engeren Familien- und Freundeskreis Trennung, Scheidung und scheiternde Beziehungen. Auch die Medien erwecken den Eindruck, dass es heute schwierig ist, eine Beziehung aufrechtzuerhalten.

Albert FeldkircherAlbert A. Feldkircher

Hat die Ehe Zukunft oder ist sie ein Auslaufmodell?
In meinen Augen hat die Ehe Zukunft, und ich glaube, ich bin kein Träumer, wenn ich das  sage. Das zeigen immer wieder auch Umfragen, wo es um die Werte geht, und da stehen Ehe und Familie nach wie vor an ganz oberster Stelle. Die Sehnsucht der Menschen nach einer dauerhaften Beziehung ist, so glaube ich, ungebrochen groß. Mir war wichtig, in meinem Buch zu zeigen, was unsere Liebesbeziehung für Nahrung braucht, damit sie auf Dauer leben kann. 

Was sind das konkret für „Lebensmittel“, die eine Beziehung am Laufen halten?
Nach meiner Erfahrung, die auf 43 Ehejahren basiert und auf der Arbeit mit vielen Paaren beruht, sind es im Prinzip banale oder alltägliche Dinge, auf die es ankommt. Und das sind beispielsweise Aufmerksamkeit, Lob und Anerkennung, einander Wünsche und Bedürfnisse sagen, und das ist eine positiv geprägte Kommunikation. Auch die Kreativität ist ein Lebensmittel. Es ist wichtig, sich im Alltag etwas für den anderen einfallen zu lassen, wie etwa ein persönliches Geschenk.
Die Kreativität ist wichtig, weil sie zeigt, ich mache mir Gedanken um dich, mir ist die Beziehung mit dir wichtig und ich tue aktiv etwas für dich. Wenn ich spüren kann, dass ich für den anderen wichtig bin, dann kommt das an.

Welche Rolle spielt der Glaube? Ist Gott der Dritte im Bunde?
Genau. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass Gott eine wichtige Rolle in der Beziehung spielt und spielen sollte, denn wir können einander nicht ein und alles sein. Ich habe selber, gerade auch in Krisenzeiten, erfahren, dass der Glaube und die Spiritualität wichtige Anker sind in der Beziehung.

Sie sind nun an die zwanzig Jahre in der Beratungstätigkeit. Was für eine Quintessenz ziehen sie daraus?
Die Quintessenz ist, dass wir einander zeigen können, du bist mir wichtig, du bist es mir wert, mich gemäß meinen besten Möglichkeiten für unsere Beziehung einzusetzen. Liebe ist für mich ein Tunwort. Problematisch wird es, wenn das heutige Konsumdenken in die Paarbeziehung hineinwirkt. So nach dem Motto: Was bekomme ich?

Cover Feldkircher-Was unsere LiebeBuchpräsentation:
Di 18. September, 19 Uhr,
Impulszentrum Egg, Gerbe 1135

Albert A. Feldkircher: Was unsere Liebe nährt. Ermutigungen für Paare.
112 Seiten
Tyrolia 2012, € 14,95.
ISBN 3-7022-3205-4