von Simone Rinner

Tu ich mir das wirklich wieder an?, fragte ich mich letztens, als mir bewusst wurde, dass die Fastenzeit immer näher kommt. Verzichte ich ganz bewusst auf etwas, das mir im normalen Alltag zur lieben Gewohnheit geworden ist und fast unersetzlich erscheint? Und vor allem - so der zweite Gedanke: Tu ich das meiner Familie, meinen Freunden und Arbeitskolleg/innen an? Stimmungsschwankungen inklusive.

Was sich - überspitzt und sehr dramatisch formuliert - nach einem riesigen Opfer und einer lebenseinschneidenden Entscheidung anhört, ist eigentlich nur der simple Verzicht auf DAS Genussmittel, dem alle Frauen - einem alten Klischee zufolge - angeblich verfallen sind: Schokolade. Und damit das Fasten noch etwas interessanter wird, koppeln manche noch sämtliche Knabbereien und was sonst dazu gehört noch an. Man will es sich ja nicht zu leicht machen.

Doch „tue“ ich mir mit dem Fasten wirklich etwas „an“, oder ist die Frage einfach nur falsch formuliert? Ist es vielleicht ein Privileg auf etwas verzichten zu können? Eine - zugegebenermaßen nicht sehr repräsentative - Umfrage in privatem Umfeld ergab, dass nicht sehr viele diese „Chance“ heuer überhaupt in Erwägung ziehen. Warum nicht? Ist „Fasten“ vielleicht „außer Mode“ gekommen? Sind wir zu faul zu verzichten? Oder zu schwach? Haben wir Angst zu versagen? Wie sehen Sie das?