Zwei sind zwischenzeitlich offiziell errichtet (Göfis-Satteins und Blons-St.Gerold-Thüringerberg), für zwei weitere hat der Vorbereitungsweg begonnen (Feldkirch Nofes-Tisis-Tosters und Buch-Kennelbach). Gemeint sind die Pfarrverbände.

Veronika Fehle

Der Pfarrverband ist eines von drei Strukturmodellen für die Pfarren unserer Diözese. Daneben wird es eine Handvoll Einzelpfarren geben und individuelle strukturelle Lösungen für städtische Räume (Bregenz, Dornbirn, Lustenau, Hohenems, Bludenz), die in den kommenden  Jahren entwickelt werden. „Kirche in der Stadt“ heißen diese Prozesse. Die Idee dazu wurde kürzlich auf einer Österreich-Tagung in Salzburg vorgestellt und diskutiert  und fand als österreichweiter Pionierweg viel Anerkennung.

Der Priester leitet die Pfarre
Mit den Strukturen verändern sich auch die Aufgaben und Zuständigkeiten der handelnden Personen und Gremien. Dabei ist ein wichtiges Anliegen, dass die mit der „Hirtensorge“ – so nennt es das Kirchenrecht –, also mit der Leitung der Pfarren beauftragten Priester, freigespielt werden für ihre Dienste in der Liturgie, in der Sakramentenspendung, in der Seelsorge und in der spirituellen Begleitung. Sie sollen also „Geistliche“ sein können. Das ist nur möglich, wenn zugleich hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in die Mitgestaltung der Seelsorge und des pfarrlichen Lebens hineingenommen werden.
Die Pfarre Bregenz Mariahilf ist ein Beispiel dafür. Die längerfristige strukturelle Lösung wird sich im „Kirche in der Stadt“-Prozess zeigen. Aber auch bis dahin braucht es eine gute Lösung. Diözesanbischof Elmar Fischer hat Edwin Matt, der seit April dieses Jahres Diözesandirektor von Missio Vorarlberg ist, als Pfarrmoderator mit der Leitung der Pfarre beauftragt. Zugleich hat er Sr. Clara Mair „an der Wahrnehmung der Seelsorgsaufgaben beteiligt“ – wie es das Kirchenrecht vorsieht.

Ein Team
In dieser Funktion fördert sie in vielen Bereichen die in der Pfarre engagierten Menschen. Sr. Clara Mair führt die Mitarbeiter/innen im Pfarrbüro, den Zivildiener und andere teilzeitangestellte Mitarbeiter/innen und begleitet Ehrenamtlichen-Teams und Arbeitskreise. Unter der Leitung des Pfarrers wirkt sie in der Vorbereitung und Gestaltung vieler liturgischer Feiern mit, leitet Wort-Gottes-Feiern, erarbeitet Schwerpunkte im Kirchenjahr. Gemeinsam mit anderen Mitarbeiter/innen ist sie zuständig für die Vorbereitung der Erstkommunion und der Firmung und macht spirituelle Angebote wie Exerzitien, geistliche Begleitung, Stille u.a.

Neues und Altes
Im Team von Bregenz Mariahilf arbeitet auch Pastoralassistentin Christine Ritscher. Ihre Schwerpunkte liegen in der Minstrantenarbeit, in der Jungschar und der offenen Jugendarbeit. Aber nicht nur die Aufgaben und Zuständigkeiten des Pfarrers und der hauptamtlich Mitarbeitenden verändern sich in unseren Pfarren. Auch die Rollen der Gremien, insbesondere des Pfarrgemeinderates, sind in Entwicklung begriffen. Und was es ganz neu gibt in den Pfarren: Beauftragte für Diakonie, Verkündigung und Liturgie sowie ein Pastoralteam.


Stenogramm

Beauftragte für Diakonie, Verkündigung und Liturgie
Für jede der drei Grunddimensionen des pfarrlichen Lebens gibt es eine Person, die für das jeweilige Thema Ansprechperson ist und im Blick hat, dass es den in ihrem Themenbereich Engagierten gut geht. Sie kümmert sich um Fortbildungsangebote, um Austausch und Vernetzung usw. Für diesen wichtigen Dienst in der Pfarre werden sie vom Bischof beauftragt und sie erhalten Einschulung und Begleitung durch die Diözese.

Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat
Die Aufgaben des Pfarrgemeinderat verschieben sich dahingehend, dass dieses Gremium sich vorwiegend der pastoralen Grundsatzfragen annehmen soll: Personalfragen, Konzepte, Schwerpunkte, Gesamtentwicklung der Pfarre etc. In Zeiten eines Übergangs ist es wichtig, dass diese Fragen einen guten Ort haben..

Pastoralteam
Die auf mehrere Personen aufgeteilten Zuständigkeiten in der Pfarre bedürfen einer guten Koordination. Das soll Pastoralteam geschehen. Mitglieder sind der Pfarrer, die geschäftsführenden bzw. stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrates und die drei Beauftragten für die Grunddimensionen. Wichtig ist, dass dieses Team die Augen und Ohren offen hat, was sich bei den Menschen am Ort tut. Ist da eine Situation, in der wir als Pfarrgemeinde etwas Heilsames beitragen können – das ist die Grundfrage des Pastoralteams.