Männerreferent Markus Hofer feiert Vortrags- und Radio-Jubiläum. Bericht und Interview von Dietmar Steinmair.

Bild rechts: "Spannende Begegnung". Skulptur (Detail) von G. Vigeland (1869-1943), Frognerpark, Oslo

Auf inzwischen 500 Vorträge sowie 5 Jahre „Männersache“ im ORF-Radio Vorarlberg kann Dr. Markus Hofer, Leiter des Männerbüros der Katholischen Kirche Vorarlberg, zurückblicken.

Ende März hielt Markus Hofer seinen 500. Vortrag. Das Thema dabei war eines der meistgefragten: „Frauen ticken anders. Männer erst recht“. Auch wenn dem Theologen Hofer Vorträge über den Glauben wichtig sind, erfolgreich ist er mit Lebensthemen: Beziehung, Mann-Frau, Älterwerden als Mann, Umgang mit pubertierenden Jungs.

Immer wieder neu motivert
Von Frauen regelrecht gestürmt wird derzeit der Vortrag über Jungs. „Ich kann die Mütter, Kindergartenpädagoginnen und Lehrerinnen gut verstehen, dass sie manchmal ratlos sind“, so Hofer. Er versuche aus seiner Arbeit heraus, den Zuhörerinnen gewisse „Gebrauchsanleitungen“ für Buben zu liefern.
Das Wichtigste bei seinen Vorträgen ist Markus Hofer, dass er mit vielen Menschen in Kontakt kommt. „500 Vorträge heißt 500 Mal abends wieder vom Sofa aufstehen, sich anziehen, irgendwo hin fahren, nicht wissen, wie viele Leute kommen - und immer wieder von den Menschen selbst beschenkt werden.“

Die Ansprüche steigen
Im Mai wird Hofers wöchtentliche Radiosendung „Männersache“, zu hören jeden Samstag kurz nach 9 Uhr auf ORF-Radio Vorarlberg, fünf Jahre alt. „Das Mannsein ist eindeutig anspruchsvoller geworden“, sagt Hofer. „Männer sollen tolle Liebhaber sein, einfühlsame Väter, die viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, die Karriere erfolgreich vorantreiben und nebenbei noch Zeit für Freunde haben.“

Reichweite
Wie bei den Vorträgen ist auch die Themenpalette der „Männersache“ sehr breit und reicht von Sexualität bis Spiritualität. Etwa 40.000 Menschen hören um diese Zeit Radio Vorarlberg. Mit den kurzen Impulsen appelliert der Männerreferent auch an den Hausverstand, der im Zeitgeist manchmal unterzugehen drohe, wie er hinzufügt. Die Sendungen können auch auf der Website des ORF Vorarlberg (vorarlberg.orf.at) unter „Ratgeber“ nachgelesen werden.

Hörer-Erziehung
Für nicht wenige sei die „Männersache“ am Samstag schon zum Fixtermin geworden, wie Markus Hofer aus Rückmeldungen weiß. „Anfangs musste ich immer meinem Mann erst rufen, wenn die Männersache kam“, habe ihm eine Frau erzählt. „Heute sitzt er beim Radio und ruft mir!“

Markus HoferMarkus Hofer:
„Männer und Frauen sind verschieden, dürfen es sein und es ist sogar gut, dass sie verschieden sind.“ 
Neben seiner Arbeit als Männerreferent und Vortragender schreibt Markus Hofer auch Bücher, u.a. über Franz von Assisi.

Sie haben sich sehr mit der Gestalt des Hl. Franziskus beschäftigt. Was würde Franz von Assisi den Männern von heute als erstes wohl sagen?
Auf eine Formel gebracht: Such deinen eigenen Weg, dann kannst du nicht überholt werden! Wenn es unser Weg ist, unsere Berufung, dann brennen wir dabei auch nicht aus. Manchmal, würde er aber hinzufügen, musst du dich auch zurück ziehen, in dich gehen, deinen Weg überprüfen und schauen, dass du gut im Kontakt mit dem noch Größeren bist. Sonst kannst du auch nichts wirklich Großes vollbringen.

Arbeiten Sie derzeit an einem neuen Buch? Wenn ja, wie viel möchten Sie schon verraten?
Mein neues Buch ist schon beim Verlag und das freut mich sehr. Es wird im Herbst erscheinen und da steckt sehr viel persönliches Herzblut drinnen. Den Titel kann ich Ihnen schon verraten: "Die zweite Halbzeit entscheidet. Strategien für Männer ab 40".

Das gibt sicher wieder neue Vortragsthemen. Aber haben da die Frauen auch etwas davon?
Natürlich, und zwar sehr viel. Partnerschaft in der Lebensmitte ist ein brisantes Thema, denn diese Lebensphase ist für viele Paare ein vermintes Gelände. Vielleicht gelingt es mir, da eine Art Routenplaner zu liefern.
(Dietmar Steinmair)

www.maennerbuero.info

(aus KirchenBlatt Nr. 18 vom 8. Mai 2011)