In Vorarlberg vom 29. Mai - 6. Juni finden in Vorarlberg anlässlich der "Woche für das Leben" unterschiedliche Veranstaltungen statt, getragen von einer Bandbreite von Organisationen. Wolfgang Ölz berichtet.

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Das Leben mit seiner ganzen Bandbreite in den Blick nehmen

Die "Woche für das Leben" setzt Zeichen für das menschliche Leben in all seinen Ausprägungen.

Die „Woche für das Leben“ ist in Vorarlberg vom 29. Mai bis 6. Juni. Bischof  Dr. Elmar Fischer wünscht sich, dass die Kirche im Land „im Gesamten ein schönes und buntes Zeichen der Freude am Leben setzen kann“. 

Die „Woche für das Leben“ wird in Vorarlberg von einer Bandbreite von Organisationen getragen. Angefangen von der „Aktion Leben Vorarlberg“, der KJ und Jungschar Vorarlberg, dem Ethik-Center der Diözese, dem Ehe- und Familienzentrum über den Verein „Miriam“ der „Plattform für das Leben Vorarlberg“, die Schönstattbewegung, Teenstar Vorarlberg bis hin zu den Pfarren Gisingen, Hard und Bregenz St. Gallus sind viele eingebunden. 

Forderung nach Blick auf das Ganze
Ingrid HolzmüllerDie Leiterin des Ehe- und Familienzentrums, Ingrid Holzmüller (links), möchte ihre Arbeit allerdings nicht nur auf das Vorgeburtliche beschränkt wissen, sondern die ganze Bandbreite des Lebens in den Blick nehmen. Auch Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly sieht den Sinn dieser „Woche für das Leben“ darin, „die Freude am Leben zu teilen und einander in der Solidarität zu ermutigen überall dort, wo das Leben schwach und gefährdet ist. Alle sind eingeladen mitzufeiern und mitzutun. Der Themenfächer ist weit gespannt: vom Lebensbeginn bis zum Lebensende, von der gottesdienstlichen Feier bis zum jugendlichen Konzert.“

Die Schwangerschaftskonfliktberatung
Hilfe bei einer ungeplanten Schwangerschaft gibt es in Vorarlberg bei unterschiedlichen Stellen. Dr. Ruth Rüdisser, die Leiterin der Ifs-Beratungsstelle in Bregenz sieht ihre Beratung in erster Linie als Hilfe und Unterstützung für die Frau, um zu einer guten Entscheidung finden zu können. Dabei sind Aspekte wie die finanzielle Frage, die Beratung von Migrantinnen, beziehungsmäßige Schwierigkeiten mit dem Kindsvater oder der Herkunftsfamilie und Schwangerschaften nach einer Vergewaltigung Eckpunkte ihrer Arbeit. Für Frau Dr. Rüdisser ist dabei die „Ergebnisoffenheit“ ganz selbstverständlich, d.h. dass immer die Frau über einen möglichen Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Marlies Pal vom Verein Miriam sagt, dass auch ihre Arbeit selbstverständlich immer ergebnisoffen erfolgt. Dass sich in der sogenannten „Gehsteigberatung“ ihres Vereines innerhalb von Sekunden ein Überdenken einer bereits erfolgten Entscheidung geschehen kann/soll macht die Sache sicher nicht einfach.

Salzburger „Forum neues Leben“ als Modell für Vorarlberg?
Schätzungen gehen davon aus, dass in Österreich 78.000 geborenen Kindern zwischen 30.000 bis 40.000 Schwangerschaftsabbrüche gegenüberstehen. Am 11. Juni findet im Vorarlberger Landtag eine Enquete zum Thema „Ja zum Schutz des Lebens“ statt. Vielleicht trägt die Woche für das Leben auch dazu bei, dass die vielen unterschiedlichen Initiativen für das Leben sich mehr bündeln, und geschlossener als bisher ihre Forderungen an die Landespolitik herantragen.
Das Salzburger „Forum Neues Leben“ ist da schon einen Schritt weiter. Was das Salzburger Forum beispielgebend geschafft hat: Es vernetzt alle Kräfte für das Leben. Die Salzburger sehen dabei den umfassenden Lebensschutz als eine Aufgabe aller Christinnen und Christen, zu der jede(r) auch einen Beitrag leisten kann. Die „Woche für das Leben“ könnte in Vorarlberg, wo in der Beratungsszene enorme Differenzen bestehen, ein Anlass sein, solche Vernetzungen anzudenken - zum Wohl der Ungeborenen und letztlich unser aller Zukunft.
Wolfgang Ölz
 

Das Leben ist voller Überraschungen

Aktion Leben - Überraschungspäckle„Das Leben ist ein Geschenk mit vielen, oft unerwarteten Überraschungen.“ Deshalb verteilt die Aktion Leben heuer rund um den „Tag des Lebens“ (1. Juni) in ganz Österreich „Überraschungspakete“. „Der Inhalt der Pakete wurde uns von Firmen gespendet. Auch einige Spenden prominenter Persönlichkeiten sind darunter“, freut sich Martina Kronthaler, Generalsekretärin der Aktion Leben.

„Wir wollen mit den Paketen, die wir für eine kleine Spende abgeben, darauf hinweisen, dass wir bei manchen Überraschungen des Lebens – wie einer ungeplanten Schwangerschaft –  auf die Solidarität anderer angewiesen sind. Wir wissen aus unseren Beratungen, dass die Entscheidung für oder gegen ein Kind sehr davon abhängt, wie die ersten Reaktionen aus der Umgebung ausfallen. Ist da jemand, der sagt, super, wir schaffen das schon, oder jemand, der sagt, du musst das Kind ja nicht bekommen.“ Deshalb sei es wichtig, dass „unser Beratungs- angebot breit bekannt ist und wir bei finanziellen Engpässen rasch helfen können“, fordert Kronthaler eine öffentliche Werbung für Hilfseinrichtungen für Schwangere in Notlagen. „Außerdem fordern wir nachdrücklich die Einrichtung eines öffentlichen Hilfsfonds, wie es ihn in Deutschland seit 1984 bereits gibt. Obwohl die Zahl der Hilfesuchenden zunimmt, schaut die Politik bei uns aber immer noch weg“, ist Kronthaler enttäuscht.

Ihr Überraschungspackerl der Aktion Leben bekommen sie:

  • Di 1. Juni 8.30-19 Uhr im Messepark Dornbirn und in der Marktgasse Feldkirch,
  • Do 3. Juni, 8.30-19 Uhr Generationentreff Hard
  • So 6. Juni, 11 Uhr nach der Messe in Andelsbuch.

Ein Samenkorn bringt Früchte

"Woche für das Leben" in ganz Österreich

Ende Mai, Anfang Juni wird heuer erstmals in allen österreichischen Diözesen eine „Woche für das Leben“ begangen. In der Erzdiözese Salzburg gibt es diese Initiative schon zum sechsten Mal.

In Deutschland wurde heuer die „Woche für das Leben“ als gemeinsame Initiative der katholischen und evangelischen Kirche bereits zum 20. Mal begangen. In Österreich sollen Ende Mai, Anfang Juni erstmals in allen Diözesen „Feste des Lebens“ gefeiert werden. Vorbild dafür ist die „Woche für das Leben“, die in der Erzdiözese Salzburg seit 2005 begangen wird – so die österreichischen Bischöfe bei ihrer Frühjahrskonferenz. In einem Hirtenwort im April luden sie noch einmal dazu ein, bei diesem Projekt für das Leben mitzumachen. Der Anstoß dazu kam von der Österreichischen Pastoralkommission, die sich im Herbst 2009 eingehend mit der Salzburger Initiative befasst hatte.

In Salzburg wurde die „Woche für das Leben“ erstmals 2005 mit einer großen Plakataktion durchgeführt. Es war die erste öffentliche Aktion des auf Initiative von Erzbischof Kothgasser gegründeten „Forum Neues Leben“. Hier arbeiten für den Lebensschutz engagierte Personen und Organisationen für das Projekt „Woche für das Leben“ zusammen. Klare Leitlinien, eine externe Moderation und die ausdrückliche Vorgabe des Erzbischofs, dass er Zusammenarbeit wünscht, ermöglichen trotz erheblicher Differenzen, wie in Sachen Lebensschutz am besten vorzugehen ist, eine gute Arbeitsbasis.

Ein fixer Bestandteil der „Woche für das Leben“ ist seit 2006 ein „Fest des Lebens“ im Dom und im Bischofsgarten. Seit 2007 wird die Lebens-Woche auf Initiative des Forum-Mitglieds Maria Schober auch von Pfarren, Schulen, Kindergärten und Eltern-Kind-Initiativen (EKI) begangen. Zunächst war es ein Pilotprojekt von vier Pfarren, im Jahr darauf machten schon 63 mit, dann 87 und heuer über 100. Es gibt Gottesdienste, Kinderfeste, Generationenwallfahrten, Vorträge, Familienfrühstücke, Segnungen für Schwangere und vieles mehr, freut sich Schober über die große Kreativität. Mit der Agentur Pürcher & Partner erarbeitet sie Materialpakete und Feiervorschläge. Allein heuer wurden von 76 Pfarren Fahnen angefordert, die von Kindern gestaltet und dann öffentlich aufgehängt werden. In 70 Pfarren weisen große Transparente mit Bibelsprüchen darauf hin, dass Gott ein Freund des Lebens ist. Ein Hit bei den Kindern ist das Steigenlassen von Luftballons mit „Wunschzetteln für das Leben“, erzählt Toni Pürcher.

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TERMINE

Sa 29. Mai, 20 Uhr, Filmabend und Vortrag. „Recht zu leben?“ Film „Maria und ihre Kinder“, Vortrag von Hebamme Maria Grundberger aus München über ihre Gehsteigberatung.
Dornbirn – Pfarrheim Haselstauden, Verein Miriam

So 30. Mai, Startgottesdienste „Wir feiern das Leben“ in den Pfarren der Diözese. Nach der hl. Messe werden Luftballons für alle in diesem Jahr (zwischen dem 30. Mai 2009 – 29. Mai 2010) geborenen Kinder in die Luft gelassen.

Mo 31. Mai, 19.30 Uhr, Konzert mit dem Wiener Sandlerchor Stimmgewitter
Mo 31. Mai, 19.30 Uhr, Vortrag von Margret und Ing. Hubert Weißenbach. „Natürliche Empfängnisregelung - dem Leben zuliebe“. Bildungshaus St. Arbogast

Di 1. Juni, 9 Uhr,  Kinderwagen-Rollstuhlwallfahrt
Mütter und Kinder aus dem ElternKind-Treff Gummibärle treffen sich mit den Senioren aus dem Seniorenhaus am See und machen eine kleine Wallfahrt. Pfarre Hard.
Di 1. Juni, 19.30 Uhr Kreuzweg der Ungeborenen, Pfarrkirche Gisingen www.pfarre-gisingen.at
Di 1. Juni,19.30 Uhr, Vortrag von Ehepaar Gertraud und Norbert Jehle: „Let´s talk about Sex!“ Pfarrsaal Bürs, Schönstattbewegung.

Mi 2. Juni, 20 Uhr, Infoabend zu Teenstar „Freundschaft, Liebe,
Sexualität“. Dornbirn, Pfarrheim Oberdorf,  Teenstar Vorarlberg
Mi 2. Juni, 19.30 Uhr, Life Festival mit der rockigen Band Freequency Feldkirch, Institut St. Josef

Do 3. Juni, 10 Uhr. Gottesdienst mit Pfarrfest auf dem Kirchplatz, Pfarrkirche Hard, Veranstalter: Pfarre Hard.
Do 3. Juni, Single-Seminar auf der Grundlage der Imago-Beziehungstherapie. Ort und Veranstalter: Bildungshaus St. Arbogast

Fr 4. Juni, 19 Uhr Gebetsnacht für die Ungeborenen „Wir beten für die Anliegen des Lebens“Kapuzinerkirche Bregenz hl. Messe, Anbetung bis Sa 17 Uhr, Verein Miriam
Fr 4. Juni, 19.30 Uhr, Vortrag Frau Mag. Alexandra Linder, Deutschland: „Das Geschäft mit der Abtreibung“ - „Ungeschützt und lukrativ – Kinder vor der Geburt“ Pfarrsaal St. Karl in Hohenems, Plattform für das Leben Vorarlberg.

So 6. Juni, 10 Uhr, Ansprache beim Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Gallus Bregenz wird Ingrid Holzmüller sprechen.

So 13. Juni, 19 – 21 Uhr Wallfahrtsgottesdienst in Gwiggen. Gebet für die Anliegen derFamilien, Predigt von Pfarrer Peter Mathei aus Alberschwende.

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(aus KirchenBlatt Nr. 21 vom 30. Mai 2010)