Unter dem Titel "Gott findet einen Weg in die Herzen der jungen Menschen" berichtet Matthias Nägele (Fachteam Spiritualität-Liturgie-Bildung) über das Sakrament der Firmung, über Spirituelles und vom neuen Wind, den die Jugendlichen in die Kirche tragen.

Dieses Jahr werden an die 3.000 Firmlinge in der Diözese Feldkirch das Sakrament der Firmung empfangen. Matthias Nägele berichtet über Spirituelles und den neuen Wind, den die Jugendlichen in die Kirche tragen, beschreibt das Ritual der Firmung und die "Firmung 20plus" aus Rankweil.

Gott findet einen Weg
Das Ritual der Firmung
Wir fragten: Was bedeutet Firmung für Sie? 
Der Rankweiler Weg - Firmung 20plus
Sternfahrt für Firmlinge

Am Pfingstfest ist der Geist Gottes als gewaltige Kraft auf die Jünger/innen herabgekommen und hat sie ermutigt, aufzustehen und die christliche Botschaft in der Welt zu verbreiten. Im Symbol der Taube, des Sturmes und der Feuerflammen hat der Leben spendende Geist Gottes die Menschen Feuer und Flamme werden lassen für die Sache Jesu. So konnten sie wahre Begeisterungsstürme entfachen.

Gott findet einen Weg in die Herzen der jungen Menschen

Pfingsten wird erfahrbar.
Jährlich bereiten sich in unserer Diözese an die 3.000 junge Menschen auf das Fest der Firmung vor. Dabei werden sie von engagierten Firmbegleiter/innen unterstützt, die eigene Entscheidung zum Christsein zu treffen und den Glaubensweg, der in der Taufe durch die Eltern begonnen hat, selbst weitergehen zu können. Je nach Alter stehen dabei unterschiedliche Ziele im Mittelpunkt der Firmbegleitung: wo bei 12-jährigen Firmlingen das Erleben der Gemeinschaft und das Kennenlernen der Glaubensbotschaft im Mittelpunkt steht, geht es für Jugendliche ab 17 Jahren um die eigene, ganz bewusste Entscheidung für das Christsein.

Begeisterung für das Leben.
Immer ist das Sakrament der Firmung der Abschluss der Initiation ins Christsein und Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Dabei stehen den Firmlingen neben den Firmbegleiter/innen in den Pfarren die Eltern, aber v.a. auch die Pat/innen zur Seite. Gerade in der Zeit der Loslösung vom Elternhaus können die Firmpaten eine wichtige Bezugsperson für den Firmling werden. In Firmgruppen, Großgruppentreffen, Erlebnistagen oder Firmeinkehrtagen gehen sie mit den Firmlingen der Leben spendenden Kraft Gottes auf die Spur und entdecken dabei das Wirken des Geistes Gottes im eigenen Leben.

Social Night und Spiritour.
Die Firmlinge erhalten in der Firmvorbereitung Einblick in verschiedene Einrichtungen der Kirche. Neben der „Social Night“ in der Pfarre Göfis, bei der in einer nächtlichen Tour soziale Einrichtungen, die auch in der Nacht für andere da sind (Rettung, Polizei, Bäcker, Caritas ...), besucht werden, erhalten Firmlinge in der Spiritour Einblicke in verschiedene Einrichtungen der Diözese. Damit soll das soziale Engagement und Bewusstsein der Jugendlichen gefördert werden, selbst aus der Kraft des Geistes sich in der Gemeinschaft einzubringen und sich für Ausgegrenzte und Notleidende einzusetzen.

Firmeinkehrtag.
Die Katholische Jugend und Jungschar unterstützt Pfarren in der Firmvorbereitung bei der Durchführung von Einkehrtagen oder Abendveranstaltungen. In meist spielerischer Weise erarbeiten die Firmlinge gemeinsam mit der Referentin oder dem Referenten Themen des Glaubens. Eine „neue Person von außen“ bringt dafür frischen Wind mit. So sind heuer bei 32 Veranstaltungen Referent/innen der Kath. Jugend und Jungschar mit Firmlingen im Einsatz.

Firmlinge fordern Pfarren heraus.
Firmung ist nicht nur eine Sache der Jugendlichen, sondern der ganzen Pfarre. Einerseits dürfen wir uns darüber freuen, wenn Jugendliche sich auf diesen Weg einlassen. Es liegt an den Erwachsenen, dass dies auch spürbar vermittelt wird. Andererseits können Firmlinge die Pfarre auch herausfordern, wenn sie liebgewordene Traditionen in Frage stellen und dabei auch manchmal Grenzen überschreiten. Dann ist Authentizität und das Interesse an ihrer Kritik gefordert. Im gemeinsamen Ringen nach der passenden Form der Firmvorbereitung, der richtigen Sprache und Methodik, darf darauf vertraut werden, dass Gott einen Weg in die Herzen der Firmlinge findet.
Mattias Nägele

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Das Ritual der Firmung

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den heiligen Geist“.
Mit diesen Worten spricht der Bischof den jungen Menschen den Geist Gottes zu. In der Salbung mit Chrisam kommt die Würde eines jeden Einzelnen zum Ausdruck und besiegelt die Salbung zum „König, Priester und Propheten“. Das Kreuzzeichen, das dabei auf die Stirn gezeichnet wird, macht die unauflösliche Treue Gottes zu uns Menschen sichtbar.
In der Handauflegung macht der Firmspender deutlich, dass der Firmling nicht allein ist und Gott jedem zutraut, ein Segen für andere zu sein.

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Was bedeutet Firmung für Sie?

Weichselberger Desiree - firmung 20plusDesire Wechselberger,
Firmung 20plus, Rankweil

Firmung 20Plus –für mich persönlich eine Entscheidung, meinen Lebensweg gemeinsam mit Gott gehen zu wollen. Natürlich denke ich schon an eine eventuelle Eheschließung, die für mich – auch wenn zweitrangig – doch auch eine Rolle spielt. Aber mehr noch wünsche ich mir getragen zu sein in guten und schlechten Zeiten und das Gefühl zu haben, nicht allein unterwegs zu sein.

Benjamin Bickel - FirmlingBenjamin Bickel,
Firmling, Göfis

In der Vorbereitungszeit habe ich vieles über andere Religionen und die Kirche gelernt.
Gefallen haben mir vor allem die christlichen Werte wie Vertrauen und Hilfsbereitschaft.
Ich habe mich für die Firmereneuerung entschieden, weil ich denke, dass es zum Erwachsen-werden dazugehört.

Helga Wachter - FirmpatinHelga Wachter
Firmpatin

Ich gebe zu, bei der ersten Patenschaft war ich zu jung, um über die Bedeutung der Patenschaft nachzudenken. Nachdem ich heuer zum vierten Mal Firmgota sein darf, ist mir bewusst, dass nicht nur ein Geschenk und ein toller Ausflug hinter einer Patenschaft stecken. Ich verstehe mich neben den Eltern als weitere Vertrauensperson und möchte für meine Patenkinder „Freund und Gesprächspartnerin“ sein.

Martina Steu - BludenzMartina Steu
Bludenz Herz-Mariä

Das Thema des heurigen Firmwegs lautet „Brücken bauen“. Wir vom  Firmteam möchten durch ein breitgefächertes Angebot (Besinnliches,  Theater- und Klosterbesuch, Einblick in die Caritas-Flüchtlingshilfe, Patennachmittag, Mithilfe in der Pfarre, Wienfahrt zum „Feuerfest“) den Firmlingen das Leben in der christlichen Gemeinschaft nahebringen. Die Arbeit  ist spannend und immer wieder eine Herausforderung!

Pfr. Erich BaldaufPfr. Erich Baldauf
Firmspender

Den Firmlingen wünsche ich, dass sie ein „Guter Geist“ begleitet in ihrem Erwachsenwerden, in ihrer Arbeit, in ihrem Umgang mit Menschen. Ich wünsche ihnen, dass sie mit seiner Hilfe ihren Weg finden, wenn es notwendig ist auch gegen den  Strom der Zeit schwimmen können und Mut zur Wahrheit haben. Ich traue es ihnen zu, dass sie mit diesem pfingstlichen Geist mitbauen an einer lebenswerten Zukunft.

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Rankweiler Weg der Firmung: Firmung 20plus

Die Pfarrgemeinde Rankweil verfügt bereits über eine bewährte Tradition der Firmung mit 17 Jahren. In der Zwischenzeit ergeben sich vermehrt Anfragen nach einer Firmung für jene, die sich früher aus welchen Gründen auch immer nicht firmen lassen wollten. Deshalb wurde im Firmteam beschlossen, ein Angebot für junge Erwachsene unter dem Motto Firmung 20plus zu starten. Die Firmung durch Bischof Erwin Kräutler erfolgt heuer mit den anderen Firmlingen zusammen am Pfingstsonntag. 
Bei diesem ersten Angebot machen fünf junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren aus ganz unterschiedlichen Berufen und Lebenssituationen sehr engagiert mit.
www.pfarre-rankweil.at

Sternfahrt für die Firmlinge

www.kathfish.at
www.firmung.at
www.familien-feiern-kirchenjahr.at

(aus KirchenBlatt Nr. 16 vom 25. April 2010)