Von Walter Buder

I Have a Dream

Während sich in Amerika - und wohl nicht nur dort - die weißen Rassisten in ihrem Selbsthass baden und in ihrer unsäglichen, allzu beschämend religiös verbrämten Selbstgerechtigkeit rotieren - die Internetpostings erzählen bedrohlich davon - wird Barack Obama als 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika angelobt. Der erste amerikanische Präsident, dessen Hautfarbe nicht weiß ist.

Martin_Luther_King_March_on_Washington.jpgDer Klang von Martin Luther Kings „I Have a Dream“ begleitet mich seit meinem 15. Lebensjahr. Die Stimme des schwarzen Predigers krächzte aus dem Radio, seine Worte erreichten mein Herz, dann bekamen sie unbefristetes Gastrecht meiner Seele und heute morgen - nach vielen Diskussionen, Büchern, der einen oder anderen Demo, viel Ärger anlässlich politischer und kirchlicher Zustände hier und andernorts, erreichten sie meinen Verstand - Halleluja!

Und nun - erfrischt und auch ein bisschen weise, ausgestattet mit einer Art Bestätigung von Seiten der Wirklichkeit - in Gedanken an J.F.K. - tun sie einen weiteren Schritt auf der Pilgerfahrt zum persönlichen „finis terrae“ (lat. Ende, Ziel). Wir - und ich bin noch dabei - sind im neuen Jahrtausend angekommen.

Und erst die Folgen? Katholische Frauen als Priesterinnen ihrer Kirche? Eine Muslima als Bürgermeisterin in Hittisau? Ja, der Traum von der Gleichheit der Menschen (auch vor Gottes Angesicht), von sozialer Gerechtigkeit und der Menschheitsfamilie in Frieden ist nicht totzukriegen, wie es aussieht. Schlechte Karten für die Bremser/innen. Gut so - odr?