Metropolit Miachel Staikos aus Wien weihte im Anschluss an die Liturgie auch das Wasser des Bodensees.

Metropolit Michael Staikos von Österreich feierte das Fest Theophanie – Erscheinung des Herrn mit der griechisch-orthodoxen Gemeinde von Vorarlberg. Etwa 80 Gläubige – Griechen mit ihren teilweise katholischen Ehepartnern – waren am Sonntag, 11. Jänner in die Collegkapelle der Zisterzienserabtei Mehrerau gekommen, um mit dem griechisch-orthodoxen Metropoliten von Österreich und Ungarn das Fest der Erscheinung des Herrn (Theophanie) zu feiern.

Im Anschluss an die Liturgie weihte der Metropolit das Wasser in der Kapelle und dann am Bodensee. Zur großen Freude des Metropoliten feierte der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Dr. Benno Elbs, die Liturgie mit; gegen Ende der Liturgie kam dann auch noch Abt Kassian OCist, dem sich der Metropolit in besonderer Weise verbunden weiß. Denn für Metropolit Michael ist es nicht nur einfach Gastfreundschaft, die der Abt seit Jahren der griechischen Gemeinde angedeihen lässt, sondern ökumenische Geschwisterlichkeit, die der Abt pflegt.

Metropolit M StaikosNiemand ist ausgeschlossen. Ausgehend von dem Pauluswort der Lesung, dass die Gnade Gottes erschienen ist, um alle Menschen zu retten, spannte der Metropolit einen großen Bogen über die ganze Heilsgeschichte: Niemand ist von der Gnade Gottes ausgeschlossen und die große Zahl der Erwachsenentaufen in Ungarn zeigt, wie sehr die Menschen Gott suchen, um dann – auf unerklärliche Weise angerührt von Gott – ihm in ihrem Leben zu antworten und einzutauchen in sein Leben. Dadurch wird eine Verwandlung ausgelöst (das griechische Wort „Metamorphosis“ bedeutet Verwandlung, aber auch Verklärung!), die sich beim Empfang von jedem einzelnen Sakrament wiederholt. Nicht rationell, sondern mit dem Herzen, in dem der Glaube wohnt, kann das verstanden werden. Nur im Glauben an den erschienenen Gott können die Mauern des Kapitalismus und Säkularismus überwunden werden.

Jeder Mensch muss seinen Weg gehen, der auch ein Weg des Kreuzes ist, an dessen Ende aber die Auferstehung steht. Der Metropolit beklagt in diesem Zusammenhang, dass vielerorts nur in der Osternacht die Auferstehung zur Sprache kommt. Er erinnert daran, dass bereits in der Weihnachtsikone das neugeborene Kind in einer sargähnlichen Krippe liegt und dass die Gewänder, in die es gewickelt ist, an die Leichentücher erinnern. Bereits die Geburt erinnert an den Tod, ohne den es keine Auferstehung gibt! Es gehört zur Tradition der griechischen Christenheit, dass alle Feste Tod und Auferstehung unter einem bestimmten Blickwinkel beleuchten.

Beten für die Ökumene. Das Jahr endet mit dem Fest der Erscheinung des Herrn: Christus wird geboren als kleines Kind – der urewige Gott bringt dadurch Licht in die dunkle Welt. Das Jahr beginnt mit einem anderen Fest der Erscheinung des Herrn: Der dreifaltige Gott wird offenbar, durch den Geist des Herrn wird die Welt erleuchtet, damit nicht die Werke der Finsternis die Macht an sich reißen können. Der Mensch wird vom Anfang bis zum Ende – des Jahres, des Lebens – von Gott begleitet, von Gott erleuchtet. Eine große Bitte legte der Metropolit zum Schluss noch allen ans Herz: Sie mögen in ihren Gebeten die Ökumene einschließen. Denn die Ökumene ist ein Geschenk Gottes, um die jeder bitten solle, damit jeder/jede bereit ist, sie zu empfangen, um dann Gott mit einer Stimme loben zu können.

Bericht von Maria H. Duffner, Kirchenblatt 03/2009 vom 18. Jänner 09