Das Evangelium und die Lesungen zum 3. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 25. Jänner 2009.

Verhaltensauffällig oder angepasst, flexibel oder schwerfällig – Gott nimmt Menschen an, so wie sie sind. Jona ist dazu ein beredtes Beispiel. Wer die kleine Geschichte Jonas ganz liest, begegnet einem engstirnigen Mann, der sich mit dem Ruf Gottes schwer tut.
Erst läuft er davon, dann fühlt sich schuldig, landet in dumpfer Dunkelheit, macht in größter Not Versprechungen, die eingefordert werden. Also tut Jona doch, was Gott ihm aufträgt, und schon ist es wieder vorbei mit dem guten Willen, Zorn und Unzufriedenheit nagen in ihm. Gottes unendliches Erbarmen und Heil gilt allen Menschen, das muss auch Jona lernen.

1. Lesung
Jona 3, 1–5. 10

Das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Jona: Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde. Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie es der Herr ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott, man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. [. . .] Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.

2. Lesung
1 Kor 7, 29–31

Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

Evangelium
Mk 1, 14–20

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! [. . .]
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.