Leserbriefe an das KirchenBlatt Nr. 07 vom 15. Februar 2009

Pädophilie-welches Signal

Zu: „Angst vor dem Pädophilen, NEUE Vorarlberger Tageszeitung, Sa 24. Jänner 2009, S 14“

Der jüngste Fall von Pädophilie in Bregenz alarmiert die Familien. Es ist verständlich, wenn sich Eltern und auch die Gesellschaft gefährdet fühlen. Es ist ein ungeheurer Missbrauch, wenn Kinder, Minderjährige, zur Befriedigung eigener Triebwünsche „genutzt“ werden. Verständlich, dass eine entsprechende Strafe gefordert wird.
Doch betrachten wir dieses Thema in einem größeren Zusammenhang. Es ist zu befürchten, dass der sexuelle Missbrauch von Kindern nur die Spitze eines Eisbergs ist. Es ist ein Zeichen unserer Zeit, dass sexuelle Freizügigkeit nicht nur geduldet, sondern auch selbstverständlich praktiziert wird. Ist die Frage gestattet, ob sexueller Missbrauch einfach so vom Himmel fällt, oder sich aus dem, was unter der Wasseroberfläche verborgen ist, herausbildet?
Als Papst Paul VI die Enzyklika „Humanae Vitae“ schrieb, wurde der Kirche im Bereich Sexualität jegliche Kompetenz abgesprochen.  Doch in den vergangenen Jahren zeigt sich immer mehr, dass Papst Paul VI – ich möchte sagen – prophetisch gesprochen hat. Ziel der Enzyklika war es, unsere sexuelle Begabung zu kultivieren und auf das edle Tablett der Würde von Mann und Frau zu heben. Dieses Anliegen scheint in weiten Kreisen nicht verstanden worden zu sein.
Hat möglicherweise nicht auch Goethe prophetisch für unsere Zeit gesprochen, als er schrieb: „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los?“
Corbin Gams 
A-6850 Dornbirn

Ausweg: Kürzer arbeiten

Zu: Schließung der Papierfabrik M-real in Hallein bei Salzburg

M-real hat gezeigt, wie abhängig das Wirtschaften von global agierenden Konzernen geworden ist. Dabei ist jedoch kühler Kopf zu bewahren. Die 485 Mitarbeiter/innen des zugesperrten Werks brauchen sofortige Hilfe in Form eines Sozialplans, des Angebots von Umschulungsmaßnahmen bzw. neuen Arbeitsstellen.
Langfristig betrachtet ist die derzeitige Entwicklung paradox: Die einen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen haben gar keine Arbeit. Neben einer gerechteren Einkommens- und Vermögensverteilung, die der Armuts- und Reichtumsbericht des Österreichischen Sozialministeriums nahelegt, würde eine Neuverteilung der Arbeit in Verbindung mit mehr Bildung zu einem Schlüssel der Transformation in die Postwachstumsgesellschaft. Modelle dafür gibt es bereits: Etwa die vom Volkswirtschaftler Konrad Stopp vorgeschlagene „30-Stundenwoche im atmenden Unternehmen“ oder die von deutschen Statistikern durchgerechnete „Halbtagsgesellschaft“. Wagen wir den Versuch in neues Terrain!
Mag. Hans Holzinger,
Robert-Jungk-Bibliothek, A-5020 Salzburg

Betrug der Sünde

Wenn wir uns auch an die Sünde in unserem Leben und an das Verhalten der Allgemeinheit gewöhnt haben, so kann doch Gott sich nicht daran gewöhnen, auch in Tausend von Jahren nicht, in denen Menschen gesündigt haben. Gott ist heilig. Wir mögen Gefallen an mancher Sünde finden, aber Gott hat einen Abscheu davor. Er verurteilt sie und wird uns deswegen zur Rechenschaft ziehen.
Aber es gibt Gott sei Dank noch eine andere Seite: Wenn Gott auch die Sünde nicht billigt, so hat Er doch die Menschen, sein Geschöpf lieb, obwohl sie sündigen und vielfach gesündigt haben. Darum hat Er Jesus Christus, seinen Sohn, auf die Erde gesandt, damit Er am Kreuz durch seinen Tod eine Sühnung der Sünden bewirkte. Diese Sühnung kommt jedem zugute. der seine Sünden ehrlich vor Gott bekennt und sich im Glauben auf Christus und sein Werk stützt.  Zum Unwissenden sagt sie (die Torheit): Süß ist gestohlenes Wasser und heimlich entwendetes Brot schmeckt lecker ... ". (Sprüche 9,16 ft).
Alois Bonvicini 
A-6850 Dornbirn