Konzertzyklus zum 100. Geburtstag von Olivier Messiaen

Das Landeskonservatorium widmete dem großen französischen Komponisten Olivier Messiaen zu seinem 100. Geburtstag eine ganze Konzertreihe. Am dritten Adventsonntag kam sein Werk „Die Geburt des Herrn“ zur Aufführung.

Es war fast wie ein Gottesdienst, jenes Chor-Orgelkonzert, das zahlreiche Besucher am späten Nachmittag des dritten Advent in der Kapelle des Landeskonservatoriums erlebten. Im Mittelpunkt stand mit „La Nativité du Seigneur“, „Die Geburt des Herrn“, schließlich auch eines der tiefgründigsten Orgelwerke des Franzosen Olivier Messiaen, der als der große Mystiker unter den Komponisten des 20. Jahrhunderts gilt.  
Messiaen schrieb dieses Werk 1935, und wie fast in jedem seiner Werke tauchen auch hier Bilder und Symbole auf, die in einer ganz charakteristischen Tonsprache mit bestimmten Motiven, Themen, Klängen und Klangfarben verknüpft werden. Sechs der insgesamt neun Meditationen mit Szenen aus dem Geschehen von Bethlehem wurden dabei von Studentinnen der Klasse von Elisabeth Zawadke und der Dozentin selbst an der Pflügerorgel realisiert.
Es sind eindringliche Klangbilder, die durch ihre oftmalige scheinbare Wiederholung in einer dennoch steten harmonischen Veränderung ebenso verblüffen wie sprachlos machen. Und dank ihres stark theologischen Gehaltes, des geistigen und geistlichen Hintergrundes, nicht zuletzt auch zu eigener Meditation anregen. “Die Jungfrau und das Kind“ etwa als intimes Zwiegespräch, „Die Hirten“ mit ihrer schalmeiartigen Melodie, „Die Kinder Gottes“, das zu einem einzigen großen Aufschrei wird, „Die Engel“, die als Vision auf erregende Weise erlebbar werden, „Die Weisen“ mit ihrem steten Wandermotiv unter dem Stern, „Gott unter uns“ als aufbrausender Lobpreis Gottes.

Die vielfältigen Quellen der Musik von Olivier Messiaen. Der Chor des Landeskonservatoriums, geleitet von Markus Landerer, bildete mit Werken durch die Jahrhunderte die ideale Ergänzung zu diesem Orgelwerk. Denn es wurde dabei aufgezeigt, aus welchen Quellen Messiaen seine Musik gespeist hat:  Der Gregorianik, der Alten Musik, aus Vogelrufen, der Zwölftontechnik, aber auch aus einer faszinierenden Farbenlehre, die er in Beziehung zu seinen Klängen stellte.   
Dieses Konzert war Teil eines Zyklus, den Bruno Oberhammer und Elisabeth Zawadke aus Anlass des 100. Geburtstages von Olivier Messiaen initiiert haben und der kommenden Sonntag, 21. Dezember, 10.30 Uhr, mit dem Weihnachtskonzert im Konservatorium seinen Abschluss findet. Dabei spielt das Sinfonieorchester des Konservatoriums unter Sebastian Tewinkel zusammen mit Yukie Togashi am Klavier auch Messiaens  „Un vitrail et des oiseaux“.

So 21. Dez., 10.30 Uhr, Weihnachtskonzert im Landeskonservatorium mit Messiaens „Un vitrail et des oiseaux“.