Am 30. November 2008 starb P. Karlinger SJ nach längerem Leiden, das Folge eines Sturzes war.

P. Karlinger zeichnete sich aus durch seine Bereitschaft, vielfältige Aufgaben zu übernehmen und war als Dozent, Seelsorger und Beichtvater sehr geschätzt wegen seines Bemühens und seiner Fähigkeit, Menschen in ihrer Situation ernst zu nehmen.
Dr. hans Fink
Am 30. November 2008 starb P. Edmund Karlinger SJ auf der Pflegestation der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck nach einem längeren, schweren Leiden, das die Folge eines Sturzes gewesen war.

Bereits mit 18 Jahren Eintritt in den Jesuitenorden. P. Edmund Karlinger wurde am 23. Juli 1928 in Freiburg i.Br. geboren, kam aber dann mit zwei Jahren nach Dornbirn in die Heimat seines Vaters. Bereits mit 18 Jahren trat er 1946 in den Jesuitenorden ein. Nach seinen philosophischen Studien in Pullbach b. München und den theologischen in Innsbruck wurde er am 31. Juli 1956, am 400. Todestag seines Ordensvaters Ignatius, zum Priester geweiht.

Eng verbunden mit der Diözese Feldkirch. Bei all den vielen Aufgaben in seinem Orden blieb er seiner Heimat – unverkennbar auch an seinem Dornbirner Dialekt – und mit der Diözese Feldkirch eng verbunden. Zwanzig Jahre stand er auch in ihrem Dienste: Von 1979 an war er der erste Superior in der neuen Stella Matutina. Er war von Bischof Bruno Wechner bestellter Ordensassistent, Mitglied der Superiorenkonferenz, Präses der Marianischen Priesterkongregation, Geistlicher Assistent der Arbeitsgemeinschaft christlicher Unternehmer Vorarlbergs, Ausbildungsleiter der Ständigen Diakone und Mitglied des Priester- und des Pastoralrates. Seiner Initiative war es auch zu verdanken, dass das neugegründete Religionspädagogische Institut 1981 in der neuen Stella untergebracht werden konnte und in P. Alex Blöchlinger einen Jesuiten als Direktor erhielt. Ein besonderes Anliegen P. Karlingers war die persönliche Begleitung: Vielen war er Ratgeber und hochgeschätzter Beichtvater.

Wissenschaftliche Basisarbeit für die junge Diözese vor dem Arlberg. Aus der Sicht der Diözese Feldkirch, die in diesen Tagen ihren 40. Geburtstag feiert, verdient noch etwas besondere Erwähnung: Nach seiner Priesterweihe absolvierte P. Karlinger sein Doktoratsstudium. Das Thema seiner Dissertation war die "Vorarlberger Bistumsfrage", die 1963 auch als Buch erschien. Die Errichtung einer eigenen Diözese war in dieser Zeit in eine entscheidende Phase getreten und die Arbeit P. Karlingers war ein wichtiger Beitrag auf dem 150 Jahre dauernden Weg vom Generalvikariat Feldkirch zur Diözese Feldkirch.

Ein kritischer Brückenbauer. P. Edmund Karlinger war immer ein Brückenbauer, besonders auch zwischen der Diözese Feldkirch und der Theologischen Fakultät in Innsbruck. Er konnte, wenn nötig, aber auch ein kritisches Wort äußern. Er war zutiefst Seelsorger, der ermutigte und Menschen mit großer Verlässlichkeit und Treue begleitete. Er hinterlässt in der Diözese Feldkirch, die im dankbar verbunden bleibt, nachhaltige Spuren über seinen Tod hinaus.
Ruhe in Frieden.

Lebensdaten
P. Edmund Karlinger, geb. 23. Juli 1928 in Freiburg i. Br., tritt mit 18 Jahren in das Noviziat der Jesuiten ein. Nach der Priesterweihe 1956 Promotion in Theologie. P. Karlinger war in vielen Aufgaben tätig: Als Superior für die Scholastiker, als Studienpräfekt und Beichtvater in der Jesuitenkirche und als Dozent für Moraltheologie in Innsbruck.
Ab 1979 Superior an der Stella Matutina in Feldkirch und für viele Jahre als Priester- und Ordensseelsorger in der Diözese Feldkirch, ab 2002 als Seelsorger an der Marienkirche in Steyr.