von Walter Buder

Es war kurz nach 16 Uhr als er mich im Büro erreichte. „Nur ganz kurz“ sagte er, streckte mir seine Hand entgegen und unterbrach meinen Normalstress für ein Lächeln. „Du, bi scho wiedr furt... an schöna Advent“ und - berührt - spürte ich etwas in Cellophan Verpacktes in meiner Linken: „... a kle Birabrot“.

Ziemlich subversiv! Sand im vorweihnachtlichen Getriebe. So kommt die (meine) Maschinerie zum Knirschen. So wird unterlaufen, was überwältigt ist, geknechtet gar: Es gibt ein Leben im Advent - für jeden Menschen! - das unter dem Dunkel der unbefragten Konventionen erstickt. Selbst Billa folgt dem erleuchtenden Hausverstand und feiert am 8. Dezember. Bravo! Schade, dass die anderen anderen Hausverstand haben. Aber, liebe Billa, so geht es uns - der Kirche -schon lange. Aber sicher ist: Eure Entscheidung ist gut!

Die Vorfreude auf ein helles, durchlichtetes Leben ist am intensivsten, wenn das Dunkel am tiefsten ist. Wo und wann immer Schwestern und Brüder in Not und Nöten sind - und wer wäre das nicht, ehrlich gesagt - warum nicht dankbar sein, nein: Die subversive Energie der Dankbarkeit empfinden, verspüren, verkosten. Das macht wirklich Freude, wenn - wie es die Leute von der St. Josef-Kirche in Rankweil machen, (d)eine Gabe von innen her erhellt und erleuchtet, was da draußen ein wenig Helle und Farbe braucht: Super - oder in Kirchenlatein: Ergo, gaudete!

(KiBlatt Nr. 50 vom 14. Dezember 2008)