Das Kapuzinerkloster in Dornbirn ist seit 125 Jahren ein kirchlicher Fixpunkt in der Messestadt. Zum Jubiläum feiern die drei heute dort wirkenden polnischen Franziskaner, der Freundeskreis und die Stadt Dornbirn auch die umfangreichen und mustergültigen Renovierungsarbeiten am Klostergebäude.

Wolfgang Ölz

Voller Stolz zeigt Klostervater Elmar Mayer dem Besucher das gelungene Werk: Angefangen vom denkmalgerechten Austausch der Fenster, der Erneuerung der Türen und Fußböden und einer neuen Treppe bis hin zur optischen Verbesserung der Sandsteingewölbe bei den Fenstern außen und zur nagelneuen Küche. Weniger sichtbar, aber nicht minder notwendig waren eine neue Heizung, neue Wasserleitungen, die neue Elektrik, eine moderne EDV-Anlage und eine Brandmeldeeinrichtung. Neben der Sanierung des Wohnbereiches gibt es auch zwei neue Besprechungszimmer und eine direkte Anbindung an die Tiefgarage.

Eine kompakte Festschrift
Anlässlich des Jubiläums erscheint auch eine Festschrift, die der junge Historiker Philipp Wittwer aus Koblach erarbeitet hat. Mittlerweile beim Archiv der Stadt Dornbirn angestellt, erforschte Wittwer bereits in den „Dornbirner Schriften zur Stadtkunde“ die Geschichte des Klosters umfassend. Stadtarchivar Werner Matt attestiert ihm, „nicht nur bislang unbekannte Fakten recherchiert, sondern auch ein kompaktes, gut lesbares Übersichtswerk geschaffen zu haben.“

Klostergeschichte 
Der Textilunternehmer und damalige Landeshauptmann Vorarlbergs, Adolf Rhomberg, hatte vor 125 Jahren den Bau des Kapuzinerklosters in Dornbirn veranlasst. Weil seine Frau Anna von einer lebensgefährlichen Krankheit geheilt wurde, erfüllte er damit ein Gelübde. Am 28. Mai 1893 wurde der Grundstein gelegt und schon eineinhalb Jahre später konnte das Kloster eingeweiht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Zahl der Ordensleute rapide zurück. Die Tiroler Kapuzinerprovinz und die Provinz vom heiligen Franziskus von Assisi in Posen vereinbarten schließlich, das Kloster samt Grundstück den Franziskanern ab 1. November 2004 zur Nutzung zu übergeben. Rechtlicher Eigentümer blieb die Tiroler Kapuzinerprovinz. Einer der letzten Kapuziner in Dornbirn war übrigens P. Gaudentius Walser, der sich durch die Erforschung des Lebens von Carl Lampert verdient machte. Heute sind es drei Patres, die im Seelsorgeraum Dornbirn eine wichtige Funktion erfüllen. Besucher/innen im Kloster, Gottesdienste und Aushilfen bestimmen ihre Arbeit.

Kapuziner Dornbirn
Barmherzigkeit für alle
Der derzeitige Guardian P. Wenzeslaus Dabrowski (Mitte) betont die menschliche Seite von Jesus Christus und die Barmherzigkeit als eine Haltung, die jede und jeder Christ/in immer notwendig habe. P. Wenzeslaus fühlt sich mit seinen zwei Ordensbrüdern in Dornbirn sehr wohl, auch weil er die Unterstützung vieler Klosterfreunde, nicht zuletzt des 180 Mitglieder /innen umfassenden Freundeskreises spürt.
Finanziert wurde die Sanierung durch Förderungen von Stadt Dornbirn, Land Vorarlberg, Denkmalamt und Diözese Feldkirch. Ein ansehnlicher Betrag ist noch durch Spenden zu finanzieren. Die legendären „Kapuzinerringle“, die die Kapuziner noch in den 1970er-Jahren bei Haussammlungen an die Kinder verteilten, sind übrigens immer noch erhältlich.

TERMINE

Fr 21. September ab 11 Uhr:
Fest im Klostergarten mit der Dornbirner Stadtmusik. 

Sa 22. September
10 Uhr: Festgottesdienst mit Bischof Benno Elbs,
Kapuziner-Provinzial Erich Geir und Franziskaner-Provinzial Bernard Marcinick;
11 Uhr: Frühschoppen.