ALT.JUNG.SEIN.-Übungen für Körper und Geist.

Doris Bauer-Böckle

„Das Tolle am älter werden ist, dass man die anderen Alter, in denen man war, nicht verliert.“ Der Satz der US-amerikanischen Autorin Madeleine L‘-Engle motiviert dazu, sich diesen unterschiedlichen „Lebensaltern“ zuzuwenden. Dies geschieht auch in den ALT.JUNG.SEIN.-Gruppen, Biografie-Arbeit ist während der Treffen ein wichtiger Inhalt, der auf gute Resonanz bei den Teilnehmer/innen stößt.

Wer sich erinnern kann, weiß, wer er ist. Die Geschichte unseres Lebens ist die Urkraft unseres Selbstvertrauens und unsere Identität. Mit zunehmendem Alter nimmt das  Interesse an der eigenen Vergangenheit zu. Der Wunsch sich über Gewesenes, Erlebtes und schöne sowie schmerzhafte Erfahrungen  auszutauschen nimmt zu. Geschehnisse und Ereignisse  können rückblickend neu  bewertet werden. Dadurch kann das Gestalten der Gegenwart gestärkt werden und es bieten sich neue Horizonte/Möglichkeiten für das Gelingen des Lebens.

 

Orientierung im Übergang

In unserer sich schnell verändernden Welt sind die eigenen Erfahrungen ein wichtiger Faktor, um die aktuellen Geschehnisse zu verstehen und Orientierung zu gewinnen. Ein geeigneter Rahmen für den Austausch über das Vergangene erleichtert den Übergang in eine weniger aktive Lebensphase. Das Erleben, ernst genommen zu werden, fördert das Vertrauen in die eigenen Stärken und ermöglicht sich auf Neues einzulassen.

Interesse füreinander

Ein Gespräch (zwischen den Generationen) gibt dem älteren Menschen die Möglichkeit in seinen Erinnerungen zu schwelgen. Es verbindet, schafft Nähe und Vertrauen, zeigt das Interesse am Gegenüber und seiner Geschichte. Für jüngere Menschen ist der Austausch mit Senior/innen eine große emotionale Bereicherung. Ein Weg, diese Erinnerungen hervorzuholen, sind alte Fotos und Fotoalben. Aber es gibt auch andere Themen, über die wir ins Gespräch kommen können.

 

Arbeiten früher und heute

  • AJS Teil 7-1Männer- und Frauenarbeiten? Während früher die Frauen die Arbeiten im Haushalt bewältigten, schafften die Männer außer Haus. Was waren das für Arbeiten die von Vater, Bruder, Großvater, Onkel, Nachbarn erledigt werden mussten? (Reparaturarbeiten in Haus, Hof und um das Haus, neue Sohlen nageln, schnitzen und sägen)

  • Wie teilen wir uns heute die anfallenden Aufgaben?

  • Von wem habe ich das Handarbeiten bzw. das Handwerken gelernt? Was gestaltete oder gestalte ich am liebsten? Trage ich gerne selbst Gemachtes? Wen habe ich schon alles mit meinem Selbstgemachten beglückt?

 

Musik und Bewegung

  • AJS Teil 7-2Beim Hören (alt)bekannter Melodien geraten wir gerne ins Träumen, der Körper nimmt den Rhythmus auf und bewegt sich dazu.

  • Welche Lieder von früher werden heute noch gesungen? Wo musizieren wir noch gemeinsam - in der Familie, mit Freunden oder in geselliger Runde?

  • Tanzen zählt zu den natürlichsten Bewegungsformen und macht zudem Spaß.

  • Wer waren meine liebsten Tanzpartner? Meine Top-Tanz-Musik? 

 

Meine Hände erzählen

AJS Teil 7-3Zeichnen Sie auf ein Blatt Papier die Umrisse Ihrer Hand. Schreiben Sie in die Finger und Handfläche, was Sie im Laufe des Lebens alles mit ihren Händen gemacht haben. Sie können diese Übung auch mit beiden Händen machen - die rechte Hand hat anderes gemacht als die linke.