Flipchart-Plakate braucht es immer wieder in KBW-Veranstaltungen. Für ReferentInnen sind sie ein wichtiges Instrument. In einer Weiterbildung des Katholischen Bildungswerks konnten KBW-LeiterInnen und ReferentInnen ihre Fertigkeiten dazu weiterentwickeln.

Adventlich war die Stimmung am Nachmittag wirklich nicht. Draußen schien die Sonne. Der 8. November war ein strahlend schöner, milder Herbsttag. Im Saal des Diözesanhauses hatten sich dennoch 11 TeilnehmerInnen zur Weiterbildung "Mein eigener Adventskalender" versammelt. Im Mittelpunkt der Weiterbildung standen Schriftbild und Gestaltungselemente auf Flipchart-Plakaten mit der Südtirolerin Anna Egger.

Grundsätzliches

Im ersten Teil des Nachmittags standen grundsätzliche Überlegungen zur Gestaltung von Plakaten und das Üben einer gut lesbaren Schrift im Mittelpunkt. Am Anfang steht immer die Entscheidung, was ausgesagt werden soll. Erst wenn die wesentlichen Kernbotschaften feststehen kann man daran gehen, Formen und Elemente der Visualisierung zu entwickeln. Für den Adventskalender heißt das: Bei der Vorbereitung gilt es sich zuerst zu überlegen, welche Begriffe und Inhalte wir mit Advent verbinden. Dann kann man das auf einem Plakat umsetzen. Bereits bei der Assoziationsübung entstehen Gestaltungsideen.

Eine eigene Schrift

Auch die Schrift für Plakate will gelernt sein. Gute Stifte haben vorne eine Keilform. Das spitze Ende des Keils ist beim Daumen. So erreicht man, dass die Linien regelmäßig werden. Eine gut lesbare Schrift ist für ein schönes Plakat lebenswichtig. "Bogen"-Schrift bedeutet, dass die  Öffnungen (m, n, u,....) von Buchstaben klar wiedergegeben werden (B) und dass Ober- und Unterlängen (O) nicht zu lange sein dürfen, weil sie sonst die oberen und unteren Zeilen stören. Lesbar wird die Schrift auch, wenn Groß- und Kleinbuchstaben (G)verwendet werden (nicht nur GROSSBUCHSTABEN!). Wir lesen nicht einzelne Buchstaben, sondern Wörter. Deshalb sollten die einzelnen Buchstaben eng nebeneinander stehen. Das N steht für Nüchternheit: Schnörkel an den Buchstaben stören nur den Lesefluss und sollen vermieden werden. Ideal ist es auch, wenn sie mit schwarzer Farbe geschrieben wird. Einfache Gestaltungselemente (Farben und Formen) können eine Flipchart ohne großen Aufwand aufwerten.

Kalender-Ideen

Im zweiten Teil des Nachmittags entstehen Ideen für den eigenen Kalender. Die werden zunächst auf einem Papier ausprobiert. Da gibt es einige "24-Zettelhaufen". Der Kalender sieht aus wie ein mehr oder weniger unordentlicher Stapel mit quadratischen Zetteln. Auf jedem Feld findet sich eine Zahl von 1-24. Vielleicht kommen auch noch Begriffe dazu. Ein anderer besteht aus 24 kleinen Päckchen. Auf einigen finden sich Sterne. Andere begnügen sich mit kleinen Zahlen und Begriffen. Am Schluss können diese Kunstwerke auf Klebefolie übertragen und dann an die Wand geklebt werden. Und fertig ist der Kalender.

Gegen 18 Uhr ist es draußen dunkel und in den Herzen adventlich geworden. Die Lebkuchen auf den Tellern sind auch weniger geworden. Sichtlich zufrieden nehmen die TeilnehmerInnen ihre Kalender mit. Manche haben sich damit begnügt, Ideen auszuprobieren. Sie brauchen noch etwas länger. Dafür möchten sie sich Zeit nehmen. Es dauert ja noch ein paar Tage, bis der Advent beginnt

Hans Rapp