Wie können sich Menschen im fortgeschrittenen Alter gut auf die Pension vorbereiten? Was für Infos sind dafür hilfreich und wäre es nicht schön, wenn im Freundes- oder Bekanntenkreis dies angesprochen und diskutiert werden könnte? Welche niederschwelligen Zugänge kann da die Erwachsenenbildung neu finden?

Diese und weitere Fragen stellt sich derzeit die österreichweite Vernetzungsgruppe der SeniorInnenbildung der katholischen Erwachsenenbildung. Gemeinsam mit dem zuständigen Bundesministerium (für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz) werden derzeit in ganz Österreich Pilot-Projekte entwickelt, um mit neuen Angeboten der Bildungsarbeit die gute Lebensqualität auch in der nachberuflichen Phase zu erhalten.

Das KBW Vorarlberg initiierte dazu das „MORGEN.Gespräch“. Bei einem kleinen Frühstück mit Impulsvortrag und Gespräch im Freundeskreis im privaten Rahmen wurde vielen Aspekten der Pensionsvorbereitung nachgegangen.

Auf der einen Seite wird der „Erwerbsdruck“ durch die neuen Freiheiten in der Pension abgelegt, was entlastend wirkt. Aber sehr oft schwingt auch Unsicherheit mit – wie wird diese neue Lebensphase werden, so plötzlich wieder ganz eng als Paar oder auch allein, mit vielleicht auch geringerem Einkommen aber gesteigerten Erwartungen? Was passiert, wenn sich in Familie und Partnerschaft die Rollen verändern? Was, wenn nach einer gefühlten „Urlaubszeit“ mit Reisen und gesellschaftlichen Aktivitäten die Sinnsuche beginnt?

Die langjährige Erwachsenenbildnerin Irmgard Fleisch erzählte - mit vielen Anekdoten - aus ihrem eigenen „Pensionsalltag“ und gab wertvolle Impulse, um diese Lebensphase mit Humor und viel Verhandlungsgeschick gut zu gestalten. Denn gerade als Paar ist die Rollenverteilung neu auszuhandeln und sind die eigenen Freiräume zu erhalten – auch wenn die Gemeinsamkeit ein hohes Gut ist. Bei der lebhaften Diskussion zeigte sich, dass die dritte Lebensphase viel Potential – im privaten wie auch im gesellschaftlichen Leben – hat und sie auch als ein großes Geschenk angesehen werden kann. Das Leben bleibt also spannend und Menschen mit Erfahrung haben sich selbst und anderen viel zu geben.