Elf ALT.JUNG.SEIN-Kursleiterinnen haben die neue Otago-Zusatzausbildung zur Sturzprävention absolviert. Landesrätin Katharina Wiesflecker betonte, dass dieses Programm auch sehr gut zum neu entwickelten Kriterienkatalog für Sozialprojekte im Land passt.

Personen auf dem Bild: v.l.n.r. 1. Reihe sitzend: Hermi Comper, Bernadette Oberhauser, Maria Madlener, Theresia Moosbrugger, Anita Ohneberg, Rosmarie Rüscher, Andrea Matt
2. Reihe: Georg Feuerstein (Studio Drehpunkt), Dr. Josef Bachmann (ALT.JUNG.SEIN Fachbeirat), Dr. Hans Rapp (Geschäftsführer Katholisches Bildungswerk), LR Katharina Wiesflecker, Dr. Evelyn Pfanner (Projektleitung ALT.JUNG.SEIN.), Anneliese Natter, Christiane Feuerstein (Lehrgangsleitung Otago/Studio Drehpunkt), Regina Kappaurer, Margrith Holzer, Ing. Franz Rein (Sicheres Vorarlberg)
(nicht auf dem Bild: Absolventin Uta van Daele-Schörpf)

Otago ist eine Region im Süden Neuseelands. Das Otago-Programm ist aber keine neue Methode zum Kiwi-Ernten, sondern ein sehr wirkungsvolles Programm für betagte Menschen zur Prävention von Stürzen. Entwickelt wurde es an der Otago-University of Dunedin mit dem Ziel, die Selbständigkeit älterer Menschen zu erhalten und zu verbessern. Tatsächlich konnten wissenschaftliche Studien nachweisen, dass Menschen, die diese einfachen Übungen zwei oder drei Male in der Woche machen, etwa 35% weniger oft stürzten. Diejenigen, die dennoch gestürzt waren, hatten sich signifikant weniger schwer verletzt. Gerade die sehr sturzgefährdete Altersgrupppe 75 plus nimmt gerne an den ALT.JUNG.SEIN. Kursen teil und kann dort besonders gut für diese wirksamen Übungen angesprochen werden.

Elf ALT.JUNG.SEIN-KursleiterInnen konnten nun von Landesrätin Katharina Wiesflecker und der Otago-Ausbildnerin Christiane Feuerstein (Studio Drehpunkt, Bregenz) ihre Zertifikate entgegennehmen. Die fröhliche Stimmung im Raum zeugte davon, dass die Ausbildung Freude gemacht hatte und dass die Kursleiterinnen sehr motiviert sind, ihre erweiterten Kompetenzen auch vor Ort anzuwenden. Der größere Teil der Otago-Absolventinnen sind im Rahmen des Angebots "Ned lugg lau" tätig, das das Katholische Bildungswerk in Zusammenarbeit mit den Gemeinden des Hinterwaldes wöchentlich anbietet.

Sichtlich erfreut war auch Landesrätin Katharina Wiesflecker. Die Statistik bestätigt den unschätzbaren Wert einer intensiven Sturzprävention im Alter, betonte Landesrätin Wiesflecker: "Jährlich erleidet jeder dritte über 65-jährige Mensch einen Sturzunfall. Insbesonders bei der Altersgruppe ab 75 Jahren ist die häufigste Verletzung ein Oberschenkelhalsbruch. Die Folge ist allzu oft dauerhafte Pflegebedürftigkeit."

Deshalb gibt es in der Ausbildung der "Alt.Jung.Sein"-Kursleiterinnen neben den Schwerpunkten Gedächtnistraining, Förderung der Alltagskompetenzen und Lebens- und Sinnfragen auch ein entsprechendes Modul zur Psychomotorik und weitere Fortbildungen. Durch die Weiterbildung mit dem Otagoprogramm haben sie die Möglichkeit, direkt in ihren Gruppenstunden Anleitungen für die Übungen zu Hause zu geben und diese in den Gruppenstunden zu kontrollieren und eventuell nachzubessern bzw. die Motivation für die Übungen im normalen Tagesablauf aufrecht zu halten.

"Damit wird ein großer Beitrag zur Sturzprävention geleistet, der viel menschliches Leid verhindern und auch das Gesundheitssystem entlasten kann", so Landesrätin Wiesflecker. Die Alt.Jung.Sein. Kurse entsprächen auch sehr gut dem neuen Kriterienkatalog für Sozialprojekte im Land, so die Landesrätin. Die wesentlichen Punkte sind dabei die Hilfe zur Selbsthilfe, präventive und ambulante Ausrichtung, die Orientierung am Nahraum und die Einbettung ins Regelsystem vor einem Spezialangebot.